Ren Rong.

Pflanzenmensch: Papierschnitt - Holzschnitt - Installation

27. April – 24. Juni 2001

In einer Ausstellungsreihe durch insgesamt 14 Städte in vier Nationen präsentiert sich der chinesische Künstler Ren Rong einer internationalen Öffentlichkeit – vom 27. April bis 24. Juni 2001 in der Galerie im Prediger, Schwäbisch Gmünd. Zu sehen ist eine speziell auf die architektonische Situation der Prediger-Galerie bezogene Installation, die Papierschnitte, Reliefbilder, Karton-Installationen und Eisenobjekte ebenso einschließt wie die Gestaltungen des Außenraums.
Im Zentrum der Ausstellung in der Galerie im Prediger steht eine "Drachen"-Installation, die als fast drei Meter hoch aufgeschichtete Mauer in schlangenförmiger Bewegung den längsgerichteten Galerie-raum durchzieht; sie besteht aus ca. 250 Einzelkartonagen, deren Oberflächen collagiert sind mit Fo-tos, Landkarten, Skizzen, mit diversen Bild- und Textfragmenten, die tagebuchartig auf das Leben des Künstlers verweisen. In der Komposition des Drachens bzw. der Schlange nimmt die Installation gleichzeitig Bezug auf zur chinesischen Tradition – der Drache als Verkörperung von dynamischer Kraft, als Lebensspender, und die Schlange, dem Jahr 2001 im chinesischen Mondkalender als Tier-kreiszeichen zugeordnet.

Ren Rong, 1960 in Nanjing/VR China geboren, verknüpft in seinen Objekten, Papierschnitten und Installationen Motive und Techniken aus der jahrhundertealten Volkskunsttradition seiner Heimat mit seriellen und konzeptuellen Prinzipien der Gegenwartskunst zu einer spannungsvollen Einheit. Die ungeheure Vielfalt der chinesischen Schriftzeichen, die zwei Jahrtausende lang als Bildschrift die Leis-tungen der Hochkultur des Reiches der Mitte unverändert überliefern konnte, kalligraphische Elemente, sowie die Tradition der Rollbilder und Siegelschnitte klingen in Ren Rongs Gestalt des "Pflanzenmenschen" an.

Katalog
Zur Ausstellung gibt es einen Katalog (in Kooperation u.a. mit Erfurt, Wuppertal, Osnabrück, Bei-jing/China, Taipei/Taiwan und Jerusalem/Israel) mit Beiträgen von Sabine Fehlemann, Gabriele Holthuis, André Lindhorst, Karl Ruhrberg und Uwe Schierz (dt./engl., 144 Seiten, 103 Farbabbildungen, 34 Euro).

ZUM BILD