Montag bis Mittwoch
08:00 - 12:00 und 14:30 - 16:30
Donnerstag
08:00 - 12:00 und 14:30 - 18:00
Freitag
08:00 - 12:00
Ausstellung im Rathaus
Ausstellung Stiftung Haus Lindenhof
In der Seniorengruppe der Tagesbetreuung im Bettringen treffen sich täglich ältere Menschen mit Behinderung aus verschiedenen Wohngruppen zusammen. Hier bekommen sie Anregung, Unterstützung und Begleitung im Alltag sowie kreative und individuelle Freizeitbeschäftigung. Hier sind Kunstwerke von August Grimminger, Sonja Kraus, Anneliese Nuding, Maria Stirner und Irene Weiß entstanden. Es sind überwiegend farbenfrohe Acrylbilder auf großen Leinwänden.
Im Bischof Sproll Haus wohnt ein junger Künstler, der als landwirtschaftlicher Mitarbeiter am Haldenhof arbeitet, Daniel Fischer. Seine im Glasrahmen eingerahmte Filzstift-Zeichnungen bestechen durch realitätsnahe Darstellung und durch Klarheit der Komposition und Farbe.
Die ausgestellten Bilder wurden mit viel Freude geschaffen und es ist nur selbstverständlich, dass sie voller Stolz der Öffentlichkeit gezeigt werden. Dem Betrachter fällt es auf, dass jeder dieser Künstler etwas hervorzubringen hat, was ihn repräsentiert und ausdrückt. „Schau her, das bin ich. Das habe ich gemacht und ich bin stolz darauf.“ So erlebtes Erfolgsgefühl bedeutet Anerkennung und Wertschätzung.
Die Bilder sind sehr Bunt- wie das Leben selbst. Das kreative Schaffen und die damit verbundene Farbenwelt sind eine der vielen Kommunikationskanälen, etwas von eigener Welt, von eigenem Leben dem anderen mitzuteilen.
Man kann beim Betrachten der Bilder vergeblich nach Perfektion in der Technik und Farbzusammenstellung suchen, dafür aber findet man eine pure und ehrliche Authentizität. Und ist es nicht das, was viele von uns immer wieder in der Begegnung mit Menschen mit Behinderung erleben, dass sie nämlich ohne Maske, ohne Schminke einfach unverstellt und unbehindert menschlich sind?
Vergangene Ausstellungen
„An Inner Place“ von Jan-Hendrik Pelz

Für „An Inner Place“ porträtierte Jan-Hendrik Pelz Menschen, die durch Krieg oder Terror zur Flucht gezwungen wurden. Die einzelnen Ölgemälde sind zu lebensgroßen Bild-Objekten zusammengefügt, eröffnen dadurch den Schritt von der Fläche in den Raum und kommen so, mit den Mitteln der Malerei, zu einer umfassenderen Ansicht der dargestellten Personen.
In Kooperation mit Aufnahmestellen und Einrichtungen für Geflüchtete kam es zu einer Zusammenarbeit zwischen dem Künstler sowie über vierzig geflüchteten Personen. „An Inner Place“ zeigt die hier angekommenen Menschen, die ein Teil unserer Gesellschaft und Kultur geworden sind. Die Begegnung mit den gemalten Menschen ist auch eine Einladung, sich mit diesen auseinanderzusetzen. Die dargestellten Personen wirken entspannt, in sich gekehrt und halten die Augen geschlossen, wodurch eine ruhige, konzentrierte Atmosphäre entsteht. "An Inner Place“ verweist auf einen in Interviews beschriebenen inneren Raum, der Erinnerungen, Sehnsüchte und Hoffnungen beherbergt und auch als Kraft- und Rückzugsort genutzt werden kann. Neben der Bedeutung ihres Tuns bleibt dabei auch offen, was die Portraitierten zusammenführte und was sie verbindet.
Jan-Hendrik Pelz selbst stammt aus einer Familie, in der ein Elternteil als Einwanderin aus Osteuropa nach Deutschland kam. Die Frage, welchen Einfluss Flucht und Vertreibung auf den Einzelnen, sowie über Generationen hat, beschäftigt den Künstler in seiner Arbeit seit langer Zeit.
Vom 2. Februar 2023 bis zum 20. März 2023 ist das Projekt „An Inner Place“, welches unter anderem vom Berufsverband bildender Künstlerinnen und Künstler Berlin e. V., von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, vom Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg sowie vom Kulturamt der Stadt Stuttgart unterstützt wurde, im Schwäbisch Gmünder Rathaus, in der Gmünder VHS sowie im Landratsamt Ostalbkreis zu sehen.
"Porträtgeschichten" von Rolf Thuma
Ausstellung vom 26. Juli bis 16. September
"Porträtgeschichten"
Was passt besser in eine Rathausausstellung als Bilder von Politikern?
Ausgestellt wird eine Porträtreihe sämtlicher Bundeskanzler der BRD, eine Serie mit Fortsetzungscharakter. Es werden typische Gesten und Symbole von Politikern als Geschichten in den Bildern erzählt, die nonverbale Kommunikation dargestellt.
Wir wissen alle, Politiker lieben große Gesten. Aus gutem Grund: Wir erinnern uns besser, wie jemand aussieht, was er anzieht oder sich verhält, weniger an seine Worte. So funktioniert eben unser Gehirn. Es speichert leichter visuelle als verbale Informationen. Körpersprache ist daher für Politiker ein entscheidender Erfolgsfaktor.Unsere Gesten haben dabei eine enorme Macht. Manche Studien schreiben ihnen bis zu 80% der kommunikativen Wirkung zu – noch vor den Worten. Unsere Körpersprache dabei ist jedoch meist eine unbewusste.
Zusätzlich zu diesen neun Kanzlerbildern werden noch drei weitere Politikerporträts als Überraschung ausgestellt: Winfried K., R. A. und J. B.
Im Treppenaufgang zum 1. OG können Sie die „Mädchen mit der Perlenkette“, eine Werkgruppe mit vier Bildern betrachten.
Louise Brooks wurde 1906 in Kansas/USA geboren. „Brooksie“ oder „Lulu“ wie die nur 1,57 m große Schauspielerin und Tänzerin liebevoll genannt wurde, war in der Stummfilmzeit eine der bekanntesten und schillerndsten Persönlichkeiten. Visuell wurde Louise Brooks auch durch ihren Bubikopf, den sie angeblich erfunden hat, bekannt. Mit dem deutschen Regisseur Georg Wilhelm Papst filmte sie 1929 „Die Büchse der Pandora“, ein expressionistisches Drama. Millionen von Frauen kopierten ihre Haarfrisur, die zu ihrem Markenzeichen und zum Ausdruck des neuen Freiheitsgefühls der 1920er Jahre wurde.
Im Treppenaufgang zum 2. OG sowie auf den Stellwänden im 2. OG zeigt Rolf Thuma seine Modigliani-Serie:
Amadeo Clemente Modigliani wurde am 12. Juli 1884 in Livorno geboren. Er starb am 24. Januar 1920 in Paris, lungenkrank und verarmt. Obwohl an Tuberkulose erkrankt, konsumierte er Haschisch, Opium, trank sehr viel – ein exzessives Leben.
Seine Bilder haben eine gewisse Signalwirkung. Eine starke Kontur, überlängte Köpfe, volle Lippen, mandelförmige, teilweise blinde Augen sind das Markenzeichen in Modiglianis Bildern. Die Darstellung ist stark reduziert, in seinen Porträts und Akten ist sie auf die Person fokussiert, so dass der Raum in den Hintergrund tritt und damit keine Rückschlüsse auf das soziale Umfeld zu erkennen sind.
Thuma hat je drei Bilder von der Verlobten Modiglianis, Jeanne Hébuterne, und von Hanka Zborowski (die Ehefrau seines letzten Kunsthändlers) gemalt, auf seine Art. Die Bildhintergründe wurden auf einfache geometrische Formen reduziert.
Übrigens: Modiglianis Bilder sind mittlerweile unerschwinglich, die von Thuma dagegen schon!
Auszeichnen konnte sich Rolf Thuma als Finalist verschiedener internationaler Kunstwettbewerbe, unter anderem in Leverkusen beim 6. Europäischen Künstlerwettbewerb „Künstler entdecken Europa“. Von seiner Ausstellung „Kunst im Kofferraum“ berichtete der Südwestrundfunk in der Landesschau Baden-Württemberg.
Insgesamt werden 23 Unikate/Originale ausgestellt.
Herr Thuma bietet am Samstag, den 6. August, 13. August und 10. September jeweils um 11 Uhr kostenlose Führungen in entspannter Atmosphäre an. Treffpunkt im 1. OG des Rathauses.
Wiederverzauberung der Welt
Die Bilder von Sabina Wörner vermitteln Leichtigkeit, Trost und Freude an kleinen Dingen
Zum Frühlingsbeginn gibt es wieder eine Farbexplosion mit den Bildern von Sabina Wörner im Schwäbisch Gmünder Rathaus. Dieses Mal sind die Bilder erzählerischer. Es tummeln sich Tiere und Menschen zwischen den Blüten und Stilleben. Es geht um das Wilde, Natürliche, um Blühen und Verglühen. Schon im Eingang, im barocken Lichthof, sieht man beinahe in einem Blick nach oben vier grossformatige Bilder übereinander mit Blütenthemen. Peng! Man ist im Garten! Die Bilder scheinen durch ihre barocke Üppigkeit wie gemacht für die Einrahmung durch die barocken Säulen und goldenen Ornamente des Lichthofs.
Man geht die Treppe hoch und dann:
Das Leben mit all seinen Facetten hält Eintritt!. Das Selbstporträt von Masaccio schaut aus dem Bild zwischen Mosaiken aus Ravenna und üppiger Laszivität. “Past Beauty Now”(Schönheit aus der Vergangenheit Jetzt) heisst das Bild und verweist damit auf die ewige und unmittelbare Präsenz und Schönheit von tief empfundenen Porträts
Ein besonderes Bild ist das Porträt ihrer Mutter nach mehreren Schlaganfällen und eingepackt in Schals, die man ihr zum 89. Geburtstag schenkte. Ihr Blick ist nicht mehr so richtig von dieser Welt; sie ist hier und schon nicht mehr hier. Ihre Hände lassen los, und sie ist umgeben von Herbstblättern und Trauben, die auch schon locker hängen.. “Ageless Beauty (Zeitlose Schönheit)” heisst das Bild. Der Titel spricht für sich..
Vor der Pubertät sind Mädchen oft noch so direkt und erfrischend gnadenlos. Mathilda im gleichnamigen Film kann zaubern, wenn sie wütend ist, und die Blüten und Früchte wuchern!
Man wandelt durch die Gänge:
Ein Rotkehlchen in einem Baum aus Äpfeln und Beeren führt die Kinder in Sabina’s Lieblingsbuch “The Secret Garden” in den verlassenen, überwucherten Garten. Ein orange glühendes Eichhörnchen, umgeben von Blutmonden, findet mitten in der Nacht einen Schatz.
Und dann gibt’s noch die üppigen leuchtendenden Stilleben, die den Frühling ankündigen und die Farben des Sommers ahnen lassen..Man kann darin schwelgen, wie Sabina das beim Malen tut.. Glücksmomente in ihrer lebensbejahenden Direktheit!
In diesen Tagen ist der Titel “Wiederverzauberung der Welt” beinahe zum Programm geworden.
Das grosse Vorbild von Sabina Wörner , der Maler Henri Matisse, war ein Maler des Trostes und der Leichtigkeit in den schweren Zeiten rund um den ersten und zweiten Weltkrieg. Die Bilder von Sabina haben einen ähnlichen Effekt. Sie erinnern einen an die Schönheit der kleinen Dinge, an den Zauber der Welt, der zu allen Zeiten für jeden zu entdecken ist und tragen zur Wiederverzauberung bei.
Die Ausstellung ist dem Lehrer von Sabina Wörner gewidmet. Sie selbst sagt dazu:
“In 2019 ist mein geliebter Lehrer und Freund, der geniale Maler Bernd Schwering, der Caspar David Friedrich der Moderne, an ALS verstorben. Diese Ausstellung ist ihm gewidmet. Er hat mir und all seinen Schülern beigebracht, wie wichtig es ist, den Zauber in der Welt wahrzunehmen und mit unserer Malerei an der Wiedeverzauberung beizutragen. Danke Bernd!” Sabina Wörner, Arnheim 14.01. 2020
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Foto: Mario Klaiber -
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