Familienausflug Hohenrechberg

Sie wissen nicht, was Sie am Wochenende mit Ihren Kindern unternehmen sollen? Dann machen Sie doch einen abwechslungsreichen Familienausflug auf den Hohenrechberg, hinauf zum höchstgelegenen Gmünder Stadtteil. Hier ist Langeweile ausgeschlossen, denn steile Pfade, ein Zeugenberg mit über 200 Millionen Jahren Erdgeschichte, eine mittelalterliche Burgruine, das legendäre „Päterle“, die prächtige Wallfahrtskirche zur Schönen Maria, herrliche Panoramarundblicke und mehrere Einkehrmöglichkeiten sorgen für einen unvergesslichen Tag. Und ganz nebenbei tut man seinen Atemwegen durch die besondere Luftqualität des Erholungsorts Rechberg noch einen großen Gefallen…
Vom Wanderparkplatz in der Hohenstaufenstraße führt der Rittersteig - ein steiler, naturbelassener Waldpfad - hinauf zum Kirchberg. Bei diesem ersten kleinen Abenteuer bekommt man bereits eine leise Vorahnung, welch beeindruckendes Panorama die kleinen und großen Entdecker auf dem 707 Meter hohen Plateau rund um die Wallfahrtskriche Hohenrechberg erwartet. Sollte man übrigens mit Kinderwagen unterwegs sein, so bietet sich der asphaltierte Weg über die Burgruine und den Stationenweg hinauf zur Wallfahrtskirche an.
Nach diesem Anstieg hat man sich auf jeden Fall ein Eis verdient! Die Gaststätte „Haus Rechberg“ schafft Abhilfe und bietet eine erste Einkehrmöglichkeit. Davor bitte aber auf keinen Fall verpassen, am Barockbilderrahmen mit herrlicher Kulisse der Schwäbischen Alb ein Foto für´s Familienalbum zu schießen! Wer sein Vesper selbst im Rucksack dabei hat, findet auf dem Plateau zahlreiche Plätzchen, dieses zu genießen.
Gestärkt kann man sich nun weiter auf Entdeckungstour begeben. Bevor man einen Blick in die barocke Wallfahrtskirche Hohenrechberg wirft, kann man sich vom „Päterle“ vor der Kirche segnen lassen. Dieser ganz besondere Opferstock ist seit Jahrzehnten fast schon legendär und sorgt nicht nur bei Kindern für Spannung: wenn das Licht angeht, die Glocke im Turm läutet, die Kirchentüre sich öffnet und das „Päterle“ zum Segen heraustritt… Hierfür sollte man ein 50-Cent-Stück bereithalten.
Die Wallfahrtskirche zur Schönen Maria schreibt bereits seit Ende des 11. Jahrhunderts Geschichte. Damals brachte der Legende nach ein Einsiedler das aus Lindenholz geschnitzte Marienbild auf den Rechberg, für welches er an der höchsten Stelle schließlich eine hölzerne Kapelle erstellen ließ. Aus Nah und Fern kamen schon damals kranke und hilfsbedürftige Menschen, um die Gnadenmutter vom Hohenrechberg um Hilfe zu bitten. Vor fast 350 Jahren ließen dann die Grafen von Rechberg die heutige Barockkirche erbauen. Der heutige Hochaltar mit der „Schönen Maria“ steht dabei genau an derselben Stelle wie damals. Gleich nachdem man die Kirche betreten hat, sticht die kunstvoll geschnitzte und besonders gut erhaltene Marienfigur des damaligen Einsiedlers ins Auge. Wer sich noch weiter umschauen möchte, kann sich auf Engelssuche im Innenraum der Kirche begeben. Insgesamt schmücken 51 Engel (in ganzer Gestalt) den Innenraum der Kirche, von den vielen anderen Engeln, bei denen nur der Kopf zu sehen ist, ganz zu schweigen.
Wer alle Engel gefunden hat darf sich im Anschluss mit einem fantastischen Panoramablick an der nördlichen Hang- bzw. Felsenkante des Kirchbergs belohnen. Derjenige, der am schnellsten das futuristische Wahrzeichen Schwäbisch Gmünds, das Forum Gold- und Silber, gefunden hat, darf als erster den Weg zur mittelalterlichen Burgruine fortsetzen. Hierfür gibt es zwei Möglichkeiten: Entweder weiter entlang des Rittersteigs durch den Wald – der Einstieg befindet sich gleich linker Hand nordöstlich der Wallfahrtskirche – oder über den Kreuzweg, der auf direktem Wege zur Burgruine führt. Der Kreuzweg, den es bereits seit 1891 gibt, umfasst insgesamt 14 Stationen aus dem letzten Tag Jesu und führt von der Burgruine hinauf zur „15. Station“, der Wallfahrtskirche. Um auf dem Kreuzweg in Ruhe zu pilgern und diesen bewusst zu gehen, sollte man am besten nochmals gezielt auf den Rechberg kommen. Hierbei bietet es sich auch an, im Rahmen der Wallfahrtswoche den Kreuzweg mit spirituellen Impulsen oder im Sommer als Nachtwallfahrt mit Lichterprozession zu begehen. Für Familien mit Kindern gibt es eine eigene Kinderwallfahrt.
Das nächste Highlight ragt nun stolz empor und erzählt spannende Geschichten aus der Zeit tapferer Ritter und geistreicher Minnesänger: die mittelalterliche Burgruine Hohenrechberg, die seit 1179 neben der Wallfahrtskirche das Wahrzeichen von Rechberg darstellt. Was rund 600 Jahre hindurch keine Belagerer schafften, vollbrachten Naturgewalten: 1865 schlug bei einem Wintergewitter der Blitz ein, so dass die Kernburg fast völlig ausbrannte. Dies tut unserem Besuch allerdings keinen Abbruch, denn die zahlreichen Überreste der staufischen Stammburg des Grafengeschlechts von Rechberg laden zum Entdecken ein: Die mächtige Grabenanlage sowie das eindrucksvolle Torhaus der Kernburg und die teilweise nach französischem Vorbild errichtete Zwingeranlage lassen die Burgruine imposant und eindrucksvoll erscheinen und sorgen nach wie vor für spannende Abenteuer. Nach der Besichtigung der Burgruine kann man sich in der Burgschänke stärken und die einzigartige Atmosphäre und die herrliche Aussicht über das Fils- und Remstal bis hin zur Schwäbischen Alb genießen.
Bevor der Ausflug nun zu Ende geht und die Tour über den asphaltierten Weg zum Ausgangspunkt zurückführt, besteht zum Abschluss noch die Möglichkeit, sich einer Besonderheit bewusst zu werden: Mit dem Besuch des Hohenrechbergs wird man selbst Zeuge eines typischen Zeugenbergs! Die geschichtsträchtigen Dreikaiserberge – Stuifen, Hohenrechberg und Hohenstaufen – wurden schon vor Urzeiten durch tektonische Verschiebungen und die Erosion fließender Wasser von der Schwäbischen Alb abgetrennt. Sie erzählen von einem Ur-Albtrauf, der einst bis in den Stuttgarter Raum reichte.
Würden wir uns mit einer Zeitmaschine 200 bis 145 Millionen von Jahren zurückbegeben, so befänden wir uns nun in einem ruhigen Meer, auf dessen Grund die Kaiserberge in Form von abgelagertem Seeschlamm entstehen. Heutige Zeugen hierfür sind die Ablagerung der gleichmäßigen Kalkbänke und die Versteinerungen wie z.B. Schwämme, Muscheln und Ammoniten. Wer etwas Kondition übrig hat, kann sich abschließend noch auf die Suche eines Schwammriffs begeben!
Für all diejenigen, die einen näheren Einblick in über 200 Millionen Jahre Erdgeschichte haben möchten, ist der Geologische Pfad genau das Richtige. Dieser führt vom Hölltal im Westen Gmünds hinauf zum Rechberg und bietet bei einer herrlichen Wanderung spannende Entdeckungen an 24 Stationen. Ein Grund mehr, mal wieder einen Ausflug auf den Hohenrechberg zu unternehmen…
Besucher, die nicht nur einen, sondern auch zwei oder mehrere Tage zur Verfügung haben, können – umgeben von den Dreikaiserbergen – auf dem Campingplatz Schurrenhof die Nacht unter freiem Himmel verbringen und an den folgenden Tagen die Freizeitmöglichkeiten des Freizeitparks Schurrenhof kennenlernen. Hierzu zählen u.a. eine Trampolin-, Minigolf- und Pit-Pat-Anlage und für die ganz kleinen Gäste die Miniatureisenbahn durchs Schlumpfenland. Sehr beliebt sind auch die Reiterferien für Kinder auf dem Islandpferdegestüt Schurrenhof. Darüber hinaus laden unterschiedliche Gastronomiebetriebe mit regionalen Spezialitäten zum Schlemmen und Genießen ein.