Öffentlichkeitsinformation Bürgerentscheid – Vertrauensleute Sicher ins Städtle Das Wichtigste in Kürze Mit dem Bürgerentscheid setzen wir als Vertrauenspersonen uns für einen Vorschlag der Stadtverwaltung ein, die Klarenbergstraße zu einer durchgängigen Fahrradstraße zu machen und den Kreuzungsbereich Gutenbergstraße/ Untere Zeiselbergstraße umzugestalten, um diesen SchulwegeKnotenpunkt sicherer zu machen. Für diese Planung seiner Verwaltung stimmte übrigens auch Herr OB Arnold in der Sitzung am 5.02.25. Wir sind also der Meinung, dass der Kreuzungsbereich dringend umgestaltet werden muss und die Klarenbergstraße zu Gmünds erster Fahrradstraße werden soll – das bedeutet, dass sie einige Vorteile für Radfahrer bietet, aber nach wie vor auch von Autos und LKWs befahren werden darf. Diese Umgestaltung ist dabei nicht nur für die Südstadt wichtig, sondern für ganz Schwäbisch Gmünd. Denn das ist der erste Schritt hin zu einem Radkonzept, dem sogenannten „Radwegezielplan“ (Abbildung 1) für die ganze Stadt. Dieser wurde 2022 von allen Gemeinderatsfraktionen befürwortet, weshalb die Verwaltung dann auch viel Geld in die Planung der Fahrradstraße Klarenbergstraße investierte. Umso unverständlicher ist es für uns, dass einzelne Fraktionen diese bereits weit fortgeschrittene Planung plötzlich kippten. Mit der Umsetzung der städtischen Planung wird der Rad- und Fußverkehr in Schwäbisch Gmünd sicherer, attraktiver und strukturierter. Was konkret das bedeutet, das erklären wir hier und auf unserer Homepage sicher-ins-staedtle.de genauer. Mit den Schlagworten „Sicherheit – Verkehr – Kosten“ stellen wir nochmals alle Informationen und Argumente für diese Umgestaltungen zusammen. Abbildung 1: Radwegezielplan Schwäbisch Gmünd (Quelle: Stadtverwaltung Schwäbisch Gmünd)
Sicherheit Bei Gesprächen mit Südstädtern hören wir es immer wieder: Man wartet schon seit 30 Jahren darauf, dass endlich der Kreuzungsbereich Gutenbergstraße/Untere Zeiselbergstraße (Abbildung 2 und 3) so umgestaltet wird, dass auch Grundschüler in die Stadt und die Schülerinnen und Schüler ins Schulzentrum Strümpfelbach ihren Schulweg sicher allein zurücklegen können – ein echter wunder Punkt im Gmünder Verkehrsnetz. Tatsächlich ist diese Kreuzung die einzige als Gefahrenstelle gekennzeichnete Stelle im Gmünder Schulwegeplan. Und trotzdem wurde daran seit Jahrzehnten nichts verbessert. Neben Kindern erleben auch ältere Menschen und junge Familien mit Kinderwägen riskante Situationen beim Queren der Straße. Aber auch auf der Fahrbahn wird es eng. Wegen des schmalen roten Abbiegestreifens zwischen den Fahrspuren trauen sich gerade viele Ältere oder Familien mit Kindern hier nicht mit dem Rad entlang. Deshalb bringt der erste Teil des Verwaltungsvorschlags ungemeine Vorteile für diese Kreuzung. Die Verbesserung des Kreuzungsbereichs ermöglicht es vielen Menschen, die zu Fuß oder mit dem Rad unterwegs sind, „sicher ins Städtle“ zu kommen – und natürlich auch wieder nach Hause. Alternative Planungen für diese Kreuzung, die unter anderem weiterhin an einem Abbiegestreifen für Radfahrer festhalten, verbessern wenig an der Gesamtsituation und zeigen bei weitem nicht die Qualitäten auf, die die ursprüngliche Lösung bereithält. Im zweiten Teil des Vorschlags soll dann auch die Sicherheit für Rad- und Fußverkehr in der Klarenbergstraße erhöht werden; sie wird zur Fahrradstraße. Auch wenn der Name eine „Exklusivität“ für den Radverkehr vermuten lässt, ist die Straße weiterhin für alle da – nur mit anderen Prioritäten. Die Straße wird für Radelnde sicherer, weil Engstellen, wie der Einbahnstraßen-Abschnitt (Abbildung 4), deutlich entschärft werden. Hier ist derzeit das Einhalten von Sicherheitsabständen im Begegnungsverkehr kaum möglich und es kommt immer wieder zu gefährlichen Situation zwischen Radlern und entgegenkommenden Autos. Sowohl an der Kreuzung als auch in der Klarenbergstraße kommt es übrigens immer wieder zu Unfällen – wenn auch bisher zum Glück zu keinen Todesfällen. Bedauerlicherweise werden diese „leichteren“ Unfälle aber in keiner Verkehrsstatistik erfasst, sodass man schnell vermuten kann, die Straße sei ja schon sicher. Rücksichtnahme alleine reicht also eben gerade nicht, um für Radfahrer und Fußgänger sichere Verkehrswege zu gestalten. Außerdem wird die Klarenbergstraße als Fahrradstraße zur Vorfahrtsstraße, was vor allem stadtauswärts eine deutliche Steigerung des Verkehrsflusses bedeutet. Abbildung 2: Kreuzungsbereich aktuelle Situation (Quelle: Stadtverwaltung Schwäbisch Gmünd) Abbildung 3: Kreuzungsbereich umgestaltet (Quelle: Stadtverwaltung Schwäbisch Gmünd)
Abbildung 4: Bekannte Situation im Einbahnstraßenbereich der Klarenbergstraße (Quelle: Sicher ins Städtle) Verkehr Eine Fahrradstraße bündelt – wie der Name verrät – den Radverkehr und macht ihn attraktiver. Auch wenn das zuerst nur für Fahrradfahrer interessant klingen mag, hat das Projekt auch direkte Auswirkungen auf den Autoverkehr: Steigen durch die Attraktivität mehr Menschen nur gelegentlich aufs Rad um, so entlastet sich der städtische Verkehr immens. Laut dem Spiegel führen bereits 5% weniger Autoverkehr zu einer Halbierung von Staus!1 Wenn also alle, die können und wollen hin und wieder aufs Rad umsteigen, profitieren auch diejenigen, die auf das Auto angewiesen sind. Die Fahrradstraße Klarenbergstraße hat auch Auswirkungen auf den ruhenden Verkehr. Da förderfähige Fahrradstraßen eine gewisse Mindestbreite haben müssen und zudem die Mindestbreite von Parkplätzen aufgrund breiterer Autos gestiegen ist, müssten in der Klarenbergstraße einige kostenlose Parkplätze am Fahrbahnrand entfallen. Eine Zählung der Verwaltung hat allerdings ergeben, dass dies unproblematisch ist, da nach dem Umbau zur Fahrradstraße immer noch 1,6 Parkplätze (öffentliche und private) pro Haushalt zur Verfügung stünden. Derzeit sind es 1,8. Im deutschlandweiten Schnitt gibt es 1,1 PKW pro Haushalt.2 Wir können verstehen, dass kostenloses Parken im öffentlichen Raum praktisch ist. Die genannten Zahlen belegen aber für uns, dass der Wegfall der Parkplätze zu verschmerzen ist. Zum gleichen Ergebnis kommt die BI Stadtklima3, die über mehrere Wochen hinweg zu verschiedenen Zeiten freie Parkplätze in der Klarenbergstraße gezählt hat. Kosten und Gesundheit Mit einer 90-prozentigen Förderung wird die Realisierung der Fahrradstraße durch das Land unterstützt. Hinzu kommt eine 60-prozentige Förderung für die Umgestaltung des Kreuzungsbereichs. 1 Link zum Artikel „Deutschland verpasst die Verkehrswende“ auf unserer Homepage 2 In der Sitzungsvorlage zur GR-Sitzung am 5.2.25 unter Punkt Ö3 Anlage3-Präsentation finden sich diese Zahlen auf den Folien 21-24. 3 Link auf unserer Homepage verfügbar
Damit kann für die Stadt kostengünstig eine Straße saniert werden, deren Zustand vor allem im Kreuzungsbereich ohnehin so schlecht ist, dass eine Komplettsanierung in naher Zukunft nicht zu vermeiden ist. Aber nicht nur die Kosten bzw. Zuschüsse zur künftigen Umsetzung sind zu beachten. Die Kosten für die Beratung und Planung (über 60.000€!) sind bereits ausgegeben und werden nur zurückgezahlt, wenn die Maßnahme auch umgesetzt wird. Ansonsten ist das Geld einfach verloren. Die Investition in dieses Verkehrskonzept ist eine Investition in die Zukunft, in eine zukunftsfähige, attraktive Stadt mit einem modernen Mobilitätskonzept und weniger Stau. Aber nicht nur die Stadt profitiert von diesem Vorhaben, sondern auch die Menschen ganz persönlich. Mehr Wege mit dem Rad oder zu Fuß zurückzulegen fördert die Gesundheit! Ein entsprechendes Statement der Gmünder Kardiologen und weitere Quellen finden sich auf unserer Homepage. Für weitere Informationen schauen Sie gerne auf unserer Homepage https://sicher-ins-staedtle.de vorbei oder besuchen uns auf Instagram oder Facebook. Wir freuen uns auch, Sie bei einer unserer Veranstaltungen oder an unserem Info-Stand persönlich zu sehen – alle Termine finden Sie auf der Homepage. Für Ihre Fragen stehen wir Ihnen auch per Mail unter sicherinsstaedtle@gmx.de zur Verfügung. Wir freuen uns über Ihr JA am 19.10. – für sichere Wege ins Städtle, zur Schule und zur Kita und eine lebenswerte Stadt!
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