Stadtgeschichte

Der Schmalkaldische Krieg und die Reichsstadt Schwäbisch Gmünd

Sammlung Seitz, Fotograf: unbekannt
Foto: Stadtarchiv Schwäbisch Gmünd

Rinderbacher Turm mit Einschusslöchern vom Beschuss der Schmalkaldischen Truppen

Mitte 1546 hatten die Feindseligkeiten zwischen den Schmalkaldenern – einem Bündnis protestantischer Adliger und Reichsstädte, die ihren Namen davon bezogen, dass sie sich im thüringischen Schmalkalden gegründet hatten – und dem altgläubigen Kaiser Karl V. ihren Höhepunkt erreicht. Monatelang lagen sich beide Heere an der Donau untätig gegenüber.

Anfang November rückten die Schmalkaldener aus taktischen Gründen nach Norden ab und erreichten am 25. November die Reichsstadt Schwäbisch Gmünd. Man forderte von der katholischen Reichsstadt die Öffnung der Stadttore, eine Kriegsabgabe von 20 000 Gulden, die Herausgabe aller geistlichen Güter in und bei der Stadt und generell den Übertritt zum Protestantismus. Der Magistrat weigerte sich, diesen Forderungen nachzugeben.

Nach einer Bombardierung, bei der der Königsturm schwer und der Rinderbachertorturm leicht beschädigt wurden, ergab sich die Stadt und es fand eine Plünderung statt. Der Gmünder Magistrat musste den Schmalkaldenern eidlich versprechen, das Papsttum in ihrer Stadt und ihrem Landgebiet abzuschaffen. Karl V. seinerseits erklärte die den Schmalkaldenern gemachten Zugeständnisse für null und nichtig und so blieb Schwäbisch Gmünd eine katholische Reichsstadt.

(Klaus Jürgen Herrmann, 850 Jahre Stadtgeschichte Schwäbisch Gmünd, 2012)

Foto: Stadtarchiv Schwäbisch Gmünd

Rinderbacher Turm mit Einschusslöchern vom Beschuss der Schmalkaldischen Truppen

Chroniken
Foto: Stadtarchiv Schwäbisch Gmünd

Aus der Debler’schen Chronik: „…Anno 1546 wurden diese Kugeln in die Stadt geschossen…“

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