Geschichte

Ob der Ort Degenfeld schon unter der Herrschaft der Römer besiedelt war, lässt sich nicht mit Bestimmtheit sagen. Es konnten nur Einzelfunde nachgewiesen werden, die eher auf eine Straßenanbindung zum römischen Albaufstieg bei Weißenstein schließen lassen.

Die erste Siedlung auf der Gemarkungsfläche dürfte im 4. – 6. Jahrhundert unter dem Namen „Buittingen“ gegründet worden sein. Noch heute tragen mehrere Degenfelder Flurstücke und eine Straße diesen Namen.

Degenfeld selbst soll nach Ansicht verschiedener Heimatforscher vor 1200 entstanden sein, während die Burg etwa um 1250 erbaut worden sein dürfte. Seit 1270 wurde der Ort urkundlich erwähnt, in unterschiedlichen Schreibweisen, die jedoch alle sehr ähnlich geschrieben wurden wie das heutige Degenfeld.

Die Burg des Grafen von Degenfeld stand auf einem östlichen Ausläufer des Kuhberges. Erstmals urkundlich erwähnt ist 1281 ein Hermann von Degenfeld. Er dürfte der Stammvater des Geschlechts der Grafen von Degenfeld sein. 1625 wird Christoph Martin von Degenfeld in den Freiherrenstand erhoben; 1716 (oder schon 1710) wird Christoph Martin II. von Kaiser Karl IV. in den Reichsgrafenstand erhoben.

Das Haus Degenfeld versuchte, sich in der Folgezeit von der Lehenshoheit Rechbergs durch friedliche Vereinbarungen Schritt für Schritt loszulösen, um dann im 16. Jahrhundert unter württembergischem Einfluss die Gleichberechtigung mit Rechberg auf der Markung Degenfeld in offenem Zwist anzustreben, ohne sie völlig zu erreichen. Degenfeld gehörte je hälftig den Häusern Rechberg und Degenfeld. Die Lauter bildete die Grenze. Rechts des Bächleins gehörte der Besitz den Degenfeldern, links den Rechbergern. Der Streitigkeiten wegen verkaufte Christoph von Degenfeld 1597 seine Hälfte von Degenfeld für 17 500 Gulden an Herzog Friedrich von Württemberg. Der Neuerwerb wurde dem württembergischen Klosteramt zugeteilt und reformiert. Mit dem Verkauf ihres Stammsitzes treten die Herren von Degenfeld aus der Geschichte unseres Ortes zurück.

1791 verkaufte Rechberg das württembergische Lehen Kellamünz an den Fürsten von Schwarzenberg und entschädigte Württemberg damit, dass es unter anderem seine Hälfte von Degenfeld dem Herzog von Württemberg zu Lehen auftrug; die bisher rechbergerische Hälfte von Degenfeld stand von 1791 bis 1806 unter der gemeinsamen Verwaltung von Württemberg und Rechberg.
1806 kam auch die rechbergerische Hälfte von Degenfeld ganz zu Württemberg, und 1809 wurde Degenfeld eine Gemeinde des württembergischen Oberamts Gmünd. Im Zuge der Gemeindereform hat auch Degenfeld seine Selbständigkeit aufgeben müssen. Durch eine freiwillige Vereinbarung ist Degenfeld seit dem 01. Januar 1971 ein Stadtteil von Schwäbisch Gmünd.

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