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Foto: Karl-Otto Lang, 1925 (Stadtarchiv Schwäbisch Gmünd Bestand E06 Nr. 557) - https://commons.wikimedia.org/wiki/File:StadtA_GD_Best._E06_Nr._557.jpg
17. März 2022
Heilig-Kreuz-Münster im 14. Jahrhundert
Schwäbisch Gmünd (sv). Das Heilig-Kreuz-Münster ist bis heute nicht nur das bekannteste Wahrzeichen von Schwäbisch Gmünd, sondern als erste große Hallenkirche Süddeutschlands und erstes großes Werk der Baumeisterfamilie Parler auch ein Baudenkmal von internationaler Bedeutung. Geplant und gebaut seit Beginn des 14. Jahrhunderts und nach einigen Verzögerungen und Rückschlägen 1521 fertiggestellt, sticht das Gmünder Münster nicht nur durch seine bis heute bemerkenswerte Größe, sondern auch durch die hohe Qualität seiner architektonischen und künstlerischen Gestaltung hervor. Diese Merkmale sind umso erstaunlicher, wenn man sich vor Augen führt, dass die Reichsstadt Gmünd im Spätmittelalter nur etwa 2.500 bis 3.000 Einwohner hatte. Vor diesem Hintergrund stellt sich der Bau dieser Stadtpfarrkirche als besonders herausragende Leistung der damaligen Bürgergemeinschaft und des Augsburger Domkapitels dar. Sie verkörpert einen über Jahrhunderte durchgehaltenen, organisatorischen und finanziellen Kraftakt, der von Glauben und Frömmigkeit, aber auch vom Repräsentationsbedürfnis der reichsstädtischen Bürgerschaft motiviert war.
Dieser kommunale Kraftakt ist seit 2020 Gegenstand der Doktorarbeit von Nadja Lang, Doktorandin am Institut für Europäische Kunstgeschichte an der Universität Heidelberg. Nadja Lang untersucht einerseits die historischen Entstehungsbedingungen des Gmünder Heilig-Kreuz-Münsters. Dabei richtet sie ihren Blick insbesondere auf die zeitgenössischen Beziehungen von Pfarrgemeinde und Kirchenherren sowie auf die handelnden Personen, die für die Verwirklichung des Bauprojekts relevant waren. Zum anderen will sie Gemeinsamkeiten und Unterschieden zwischen dem Heilig-Kreuz-Münster und ähnlichen zeitgenössischen Bauvorhaben untersuchen. Denn auch andere reichsfreie und reichsunmittelbare Städte wie Ulm, Nürnberg oder Lübeck errichteten im Spätmittelalter große Pfarrkirchen, deren kunsthistorische Merkmale spannende Vergleichsmöglichkeiten eröffnen. Die Arbeit wird durch Professor Dr. Matthias Untermann betreut, einem renommierten Fachmann für spätmittelalterliche Sakralarchitektur, und durch die Stiftung Kessler + Co für Bildung und Kultur aus Abtsgmünd gefördert.
Nadja Langs Forschungsprojekt wird nun auf Einladung der Stadt Schwäbisch Gmünd und der Stiftung Kessler + CO für Bildung und Kultur in einer öffentlichen Vortragsveranstaltung am Donnerstag, 31. März, 17 bis 18.30 Uhr, im Klösterlesaal der Gmünder Volkshochschule (VHS) der Öffentlichkeit präsentiert. Nach einem Grußwort von Oberbürgermeister Richard Arnold und kurzen Stellungnahmen der Stiftung Kessler + Co für Bildung und Kultur sowie des Stadtarchivs wird Professor Dr. Untermann in einem Vortrag zum Thema „Stadt und Kirche im Mittelalter“ auf das Thema der Dissertation hinführen, bevor schließlich Nadja Lang selbst das Projekt in einem weiteren Vortrag vorstellt. Im Anschluss besteht bei einem kleinen Empfang im Foyer der VHS die Möglichkeit, miteinander ins Gespräch zu kommen. Danach treffen sich die Projektbeteiligten zum Austausch im kleinen Kreis. Anmeldung bis Montag, 28. März bei der Gmünder VHS unter der Rufnummer: 07171/925150.