Tag der Städtebauförderung

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Herzlich Willkommen auf unserer Seite zum Tag der Städtebauförderung 2022!

Die Stadt Schwäbisch Gmünd nimmt seit Jahren aktiv an den Programmen der Städtebauförderung teil. Heute möchten Wir Ihnen einen kleinen Überblick über die aktuellen Themen der Stadtentwicklung in Schwäbisch Gmünd geben.

Was ist die Städtebauförderung?

Was ist die Städtebauförderung?

Überblick Städtebauförderung des Bundes und der Länder
Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (BBR)

Immer wieder neue und sich ändernde Herausforderungen wirken sich auf das Zusammenleben in Stadt und Land aus. Dazu zählen Klimaschutz und Anpassung an den Klimawandel, Digitalisierung und demografischer Wandel, Strukturveränderungen bei Handel und Gewerbe, die Erneuerung der kommunalen Infrastruktur, aber auch die Erhaltung der städtebaulichen Identität und die soziale Integration sowie die Corona-Pandemie. Hier setzt die Städtebauförderung an und unterstützt Städte und Gemeinden bei der Bewältigung dieser und weiterer städtebaulicher Aufgaben. Die Kommunen erhalten dafür Finanzhilfen von Bund und Ländern, die sie um eigene Haushaltsmittel ergänzen. Mit in der Regel je einem Drittel beteiligen sich Bund, Land und Kommune an der Städtebauförderung.

So sind Maßnahmen zum Klimaschutz oder zur Anpassung an den Klimawandel, insbesondere zur Verbesserung der grünen Infrastruktur, Voraussetzung für eine Förderung. Weitere Schwerpunkte sind die Verstärkung der interkommunalen Zusammenarbeit, die Stärkung von Stadt-Umland-Beziehungen sowie die Unterstützung zivilgesellschaftlichen Engagements.
Mit dem Städtebauförderungsgesetz 1971 wurde der Grundstein für die Städtebauförderung in Deutschland gelegt. Mehr als 11.600 Gesamtmaßnahmen wurden bisher durch die Städtebauförderung gefördert. Fast 4000 Kommunen erhielten oder erhalten Städtebauförderung. Allein der Bund hat seit 1971 ca. 20,8 Milliarden Euro bereitgestellt. 1 Euro Städtebauförderung generiert durchschnittlich 7 Euro private oder öffentliche Bauinvestitionen. 47 % der Städtebauförderung fließen in ländliche und 53 % in städtische Räume. Auch in 2022 stellt der Bund 790 Millionen Euro für die Städtebauförderung bereit.

Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (BBR)
Was ist der Tag der Städtebauförderung?

Was ist der Tag der Städtebauförderung?

Seit 2015 findet jährlich der Tag der Städtebauförderung statt. Der bundesweite Aktionstag ist eine gemeinsame Initiative des Bundesministeriums für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen, der Länder, des Deutschen Städtetages und des Deutschen Städte- und Gemeindebundes zur Stärkung der Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger bei Vorhaben der Städtebauförderung. An diesem Tag finden deutschlandweit Veranstaltungen unter dem Motto „Wir im Quartier“ zur Städtebauförderung statt. Städte und Gemeinden informieren an diesem Tag über ihre Projekte, Planungen und Erfolge – und laden dazu ein, an der Gestaltung des eigenen Lebensumfeldes mitzuwirken. Der Tag der Städtebauförderung zeigt, wie die Programme der Städtebauförderung wirken, und mit welch großem Engagement in den Kommunen gearbeitet wird.

Städtebauförderung in Schwäbisch Gmünd aktuell

Städtebauförderung in Schwäbisch Gmünd aktuell

Es laufen in Schwäbisch Gmünd meist mehrere Sanierungsverfahren parallel. Derzeit sind das die Sanierungsgebiete „Altstadtquartiere“ und „Hardt“. Das Sanierungsgebiet „Westlicher Stadteingang“ befindet sich in den letzten Zügen der Abrechnung und ein mögliches künftiges Sanierungsgebiet „Westliches Stadttor“ aktuell in der Vorbereitung.

Sanierungsgebiet „Altstadtquartiere“

Sanierungsgebiet „Altstadtquartiere“

Das Sanierungsgebiet Altstadtquartiere besteht derzeit aus vier einzelnen Quartieren innerhalb der historischen Altstadt von Schwäbisch Gmünd. Es läuft seit 2009 als vereinfachtes Verfahren im Städtebauförderprogramm „Stadtumbau West“.

Abgeschlossene Sanierungsmaßnahmen in diesem Gebiet sind z.B. die Sanierung Prediger, die Umgestaltung der Uferpromenade am Josefsbach, die Sanierung der Alten Schmiede am Schmiedturm und viele mehr.

Aktuell läuft zum Beispiel die Sanierung von Gewölbekellern im Freudental und die Platzgestaltung Freudental/Mohrengässle sowie das Wohnungsbauvorhaben Stadtmauerbebauung. Noch gibt es im Sanierungsgebiet Altstadtquartiere viel zu tun und durch die Corona-Pandemie richtet sich der Fokus wieder verstärkt auf unsere Innenstädte. Das Programm läuft aktuell nur noch bis 2023, eine Vergrößerung der Gebietskulisse sowie eine Verlängerung der Laufzeit sind daher in Vorbereitung.

Sanierungsgebiet „Hardt“

Sanierungsgebiet „Hardt“

Abgrenzungsplan des Sanierungsgebiets Hardt

Das Hardt ist Gmünds jüngstes Sanierungsgebiet und liegt vollständig außerhalb der Altstadt.

Die Sanierung hier verfolgt stärker soziale und gesellschaftliche Ziele. Gleichzeitig entsteht hier, in der Verlängerung der bisherigen Wohnbebauung, aber auch ein völlig neues, innovatives Quartier.

In Zusammenarbeit mit der Bürgerschaft wurde zum Beispiel im Rahmen eines Wettbewerbs ein grüner Park mit zentralem Platz als „Herz“ des neuen Quartiers entwickelt. Dieser Platz erfüllt wichtige soziale, städtebauliche und ökologische Funktionen. Unmittelbar anschließend wachsen bereits neue Wohn- und Geschäftshäuser in die Höhe. Der Platz kann gebaut werden, sobald die angrenzende Neubebauung weitestgehend fertiggestellt ist.

Ein weiteres großes Projekt auf dem Hardt ist der stetig wachsende Familien- und Freizeitpark. Neben dem Berufsschulzentrum entsteht derzeit ein weitläufiger Landschaftspark mit einem großen Angebot an Spiel-, Sport- und Erholungsflächen. Der Park wird am 3.Juli, im Rahmen des Hardt-Festes, offiziell eingeweiht.

 

Broschüre „Sonderdruck Unbreak my Hardt“

Sanierungsgebiet „Westlicher Stadteingang“ – in Abrechnung

Sanierungsgebiet „Westlicher Stadteingang“ – in Abrechnung

Das Sanierungsgebiet „Westlicher Stadteingang“ ist jedem Gmünder bekannt. Hier hat der, durch den Tunnelbau ermöglichte, „Stadtumbau“ stattgefunden. Die Maßnahme ist abgeschlossen, das Gebiet wird derzeit abgerechnet.

Mit dem Impulsgeber Landesgartenschau 2014 wollte die Stadt eine umfassende städtebauliche Neuordnung an einem ihrer bedeutendsten Punkte erreichen und damit der Stadt am westlichen Stadteingang ein zukunftsweisendes Gesicht geben. Darüber hinaus bot sich in diesem Zusammenhang die Chance vergangene Fehlentwicklungen zu korrigieren und mit der grundlegenden Umstrukturierung substanzielle Verbesserungen für die gesamte Innenstadt als auch die angrenzenden Bereiche zu erzielen und zu einer ausgewogenen Gesamtentwicklung der Innenstadt beizutragen. Der Entwicklungsschub durch die Landesgartenschau sollte daher zur Beförderung und Bündelung von Investitionen in Gebäude und Infrastrukturmaßnahmen genutzt und eine ganzheitliche Herangehensweise in diesem Bereich verfolgt werden. Der Westliche Stadteingang zeigt exemplarisch was gezielte Städtebauförderung leisten kann.

Es hätte wohl vorab niemand für möglich gehalten wie sehr der Stadtumbau und die Landesgartenschau 2014 das Quartier und die gesamte Stadt Schwäbisch Gmünd verändert hat. Das Gebiet zwischen Bahnhof, Congress Centrum, Stadtgarten und dem Mündungsbereich Josefsbach / Rems war durch den mehrspurigen Ausbau der B 29 in den 1970er-Jahren zerschnitten, stark belastet und ohne Verbindung zur historischen Altstadt. Der städtebauliche Funktionsverlust zog fehlende Investitionsbereitschaft, erhebliche Gebäudemängel und Leer-stände nach sich.

In Folge der Verlegung der B 29 in den Gmünder Einhorn-Tunnel konnte der komplette westliche Stadteingang grundlegend neugestaltet und aufgewertet werden. Der bisher stark vernachlässigte Bahnhofsbereich und der Stadtgarten wurden dauerhaft an die Altstadt angebunden. Der Stadtgarten konnte nördlich der Rems um den neuen Remspark erweitert werden.

Die besondere Qualität dieser städtebaulichen Revitalisierungsmaßnahme wurde gleich dreifach prämiert. Mit dem Staatspreis Baukultur Baden-Württemberg 2016, dem Otto-Borst-Preis für Stadterneuerung 2016 und dem Deutschen Städtebaupreis 2016.

 

Broschüre „Altes bewahren – Neues gestalten“

Vorbereitende Untersuchungen „Westliches Stadttor“

Vorbereitende Untersuchungen „Westliches Stadttor“

Seit dem Bau des Einhorn-Tunnels und dem erfolgreichen Stadtumbau zur Landesgartenschau 2014 hat sich das Eingangsbild der Stadt von Westen her stark verändert. Während rund um den Bahnhof die enormen Bemühungen um eine positive städtebauliche Entwicklung sichtbar wurden, blieb der Bereich entlang der Lorcher Straße weniger berücksichtigt.

Bei den Flächen rund um die Lorcher Straße handelt es sich um große städtebauliche Potenziale, die verkehrsgünstig erschlossen sind und für die verschiedensten Nutzungen in Frage kommen. Es gilt für diese Potenzialflächen eine neue Entwicklungskonzeption zu erarbeiten, die die dynamische Stadtentwicklung der letzten zehn Jahre auch räumlich fortsetzt.

Die Stadt Schwäbisch Gmünd plant daher, eine städtebauliche Sanierungsmaßnahme in diesem Gebiet in Angriff zu nehmen und hat sich zu diesem Zweck an der 16. Ausgabe des Wettbewerbs Europan „Living Cities − Lebendige Städte” beteiligt. Das Thema ist „Innovative Prozesse & Projekte“ für die Reaktivierung urbanisierter Räume.

Aufgabe des Wettbewerbs ist es, Ideen für vernachlässigte, brachliegende, leere, stigmatisierte oder monofunktional genutzten Flächen zu entwickeln und dem Klimawandel sowie den vom Menschen verursachten sozialen, wirtschaftlichen und kulturellen Ungleichheiten mit innovativen und integrativen Projekten sowie neuen Planungsprozessen zu begegnen. Mit dem Wettbewerb werden neue und innovative Lösungen für die lokale Stadtentwicklung entlang der Lorcher Straße gesucht.

Im Herbst 2021 haben sowohl die lokale wie auch nationale Jury von Europan 16 getagt. In der lokalen Jury wurde eine „Engere Wahl“ festgelegt, in der Nationalen Jury in Berlin wurden daraus die besten Projekte prämiert. Als Siegerentwurf ging das Konzept „Viriditas ante Portas“ aus dem Wettbewerb hervor. Das Team um Repräsentant Tom Macht hat diesen Siegerentwurf am 2. Februar 2022 dem Bau- und Umweltausschuss des Gmünder Gemeinderats präsentiert. Neben dem Siegerentwurf wurde das Konzept „Gmünder Talfinger“ von Marcel Troeger und Michael Fay mit einer Anerkennung prämiert und das Konzept „Rise“ erhielt eine Lobende Erwähnung.

Die Ausstellung der Pläne und Wettbewerbsergebnisse zur städtebaulichen Entwicklung des Quartiers entlang der Lorcher Straße zwischen Remspark und Vogelhofunterführung ist noch bis Freitag, 3. Juni 2022 im Foyer der Gmünder Volkshochschule zu sehen.

Für das Gebiet wurden vom Gemeinderat im Juli 2021 die Vorbereitenden Untersuchungen nach § 141 BauGB für ein mögliches Sanierungsgebiet eingeleitet. Diese Untersuchungen sind erforderlich, um Beurteilungsunterlagen zu gewinnen über die Notwendigkeit der Sanierung, die sozialen, strukturellen und städtebaulichen Verhältnisse und Zusammenhänge sowie die anzustrebenden allgemeinen Ziele und die Durchführbarkeit der Sanierung. Ein Antrag auf Aufnahme in ein Programm der Städtebauförderung wurde im Herbst 2021 gestellt, die Bewilligung steht noch aus.

 

Zwischenbericht zum westlichen Stadttor

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