OTT-PAUSERSCHE FABRIK, Erdgeschoss, Maschinenraum. © Museum im Prediger Schwäbisch Gmünd, Foto: Elias Blumenzwerg.

Führung durch das Silberwarenmuseum Ott-Pausersche Fabrik

OTT-PAUSERSCHE FABRIK, Eiserne Wendeltreppe vom Erd- ins Obergeschoss. © Museum im Prediger Schwäbisch Gmünd, Foto: Elias Blumenzwerg.

Die Zeit scheint stehen geblieben zu sein im Silberwarenmuseum Ott-Pausersche Fabrik, dem ältesten, noch erhaltenen Fabrikgebäude in Schwäbisch Gmünd, so benannt nach dem Gründer der Fabrik, Nikolaus Ott, und dem letzten Betreiber, Emil Pauser. Denn: Wer die Fabrik betritt, wirft nicht nur einen Blick zurück in die Anfänge der Industrialisierung Schwäbisch Gmünds vor fast 200 Jahren. Darüber hinaus wird er auch zurückversetzt in die Blütezeit der Fabrik Mitte des 19. Jahrhunderts: Als in ihr Schmuck und Silberwaren produziert wurden, die auf den großen Weltausstellungen in London, Paris und Wien mit Medaillen bedacht wurden. Und als der Betrieb für hohe Einnahmen in der Steuerkasse Gmünds sorgte. Tempi passati!

OTT-PAUSERSCHE FABRIK, Eiserne Wendeltreppe vom Erd- ins Obergeschoss. © Museum im Prediger Schwäbisch Gmünd, Foto: Elias Blumenzwerg.
OTT-PAUSERSCHE FABRIK, Friktionsspindelpresse, ca.1900. © Museum im Prediger Schwäbisch Gmünd, Foto: Elias Blumenzwerg.
OTT-PAUSERSCHE FABRIK, Friktionsspindelpresse, ca.1900. © Museum im Prediger Schwäbisch Gmünd, Foto: Elias Blumenzwerg.

Aber – die Zeit ist nicht stehen geblieben: Nach einem wechselvollem Auf und Ab hat der letzte Inhaber, Emil Pauser, den Betrieb 1979 geschlossen und darin einfach alles so belassen wie es war. Dass in der Fabrik die Lichter dann doch nicht für immer ausgingen, ist dem einmaligen Engagement der „Bürgerinitiative zur Rettung der Ott-Pauserschen Fabrik“ zu verdanken. Sie bewahrte die Fabrikanlage, die 1986 als erhaltenswertes Kulturdenkmal in das Denkmalbuch Baden-Württemberg eingetragen wurde. 1992 wurde die Fabrik als Museum wieder eröffnet und erwachte damit zu neuem Leben.

Ein Glücksfall für das heutige Museum ist, dass der letzte Fabrikbesitzer ein Bewahrer war, der nichts verändert hat. So sieht im Silberwarenmuseum Ott-Pausersche Fabrik noch immer alles so aus, als sei sie vor langer Zeit plötzlich verlassen worden, um in einem Dornröschenschlaf zu versinken. Alle Maschinen sind im Original erhalten und intakt: Von den Blech- und Drahtwalzen über die Transmissionsanlage, die zum gleichzeitigen Antrieb mehrerer Maschinen diente, bis zu den Poliermaschinen. Im Kontor stapeln sich noch immer die alten Auftragsbücher. Und in Regalen lagern noch weiterhin Hunderte von Stahlgesenken, mit denen Stockgriffe, Kerzenleuchter, Tabletts und vieles anderes mehr geformt und gefertigt wurden. Sichtbar ist so die ganze Produktpalette früherer Zeiten, deren Moden und Geschmäcker. Damit ist im Silberwarenmuseum Ott-Pausersche Fabrik wie an keinem anderen Ort bis heute der Alltag eines Gmünder Gold- und Silberarbeiters in der Mitte des 19. Jahrhunderts ganz nah greifbar.

OTT-PAUSERSCHE FABRIK, Friktionsspindelpresse, ca.1900. © Museum im Prediger Schwäbisch Gmünd, Foto: Elias Blumenzwerg.

Veranstaltungsort

Silberwarenmuseum Ott-Pausersche Fabrik
Stadtverwaltung Schwäbisch Gmünd
Milchgäßle 10
73525 Schwäbisch Gmünd

07171 38910
07171 603-4149

Veranstalter

Museum und Galerie im Prediger
Stadtverwaltung Schwäbisch Gmünd
Johannisplatz 3
73525 Schwäbisch Gmünd

07171 603-4130
07171 603-4129

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