Stadtverwaltung Schwäbisch Gmünd
Milchgäßle 10
73525 Schwäbisch Gmünd
Früher arbeiteten hier Goldschmiede, Graveure, Ziseleure und Poliererinnen. Es war ein Produktionsort von Bijouterien, das heißt Schmuck und Silberwaren wie Tabaksdosen, Kerzenständer, Feuerzeuge und Essbesteck. Sie wurden hier in großer Stückzahl aufgelegt und in Arbeitsteilung produziert.
Heute wird in der Fabrik nicht mehr gearbeitet, und nur zu besonderen Anlässen werden die alten Geräte vorgeführt. Die Ott-Pausersche Fabrik ist mittlerweile ein Museum. Und zwar eins der besonderen Art: Wer es betritt, unternimmt eine Reise zurück zu den Anfängen der Industrialisierung Schwäbisch Gmünds vor gut 150 Jahren. Die meisten Maschinen und der größte Teil der Einrichtung standen hier bereits an der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert. Wie durch ein Wunder hat das Fabrikgebäude dem Wandel der Zeiten standgehalten und ist heute das älteste noch erhaltene seiner Art in Schwäbisch Gmünd.
Kein anderer Ort zeigt den Alltag in einer Bijouteriefabrik so greifbar wie hier: An den Wänden haftet noch der Staub der Schleifarbeiten, im Kontor liegen die alten Auftragsbücher und die Lohntabellen der Arbeiter. Überall sind die Spuren vergangener Betriebsamkeit zu sehen. Alles sieht so aus, als sei die Fabrik vor langer Zeit plötzlich verlassen worden, um dann in einen Dornröschenschlaf zu fallen. Noch immer lagern in den Regalen hunderte von Stahlgesenken, das sind Negativabdrucke der späteren Waren. Mit ihnen wurden aus Blech Stockgriffe, Puderdosen oder Tabletts geformt. Die Produktpalette früherer Zeiten. Stählerne Fossilien vergangener Moden und Geschmäcker.