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6. Mai 2022
Denkmal mit Herz - Stiftung KinderHerz
Schwäbisch Gmünd (sv). Eine besondere Attraktion des „Gmünder Sommers“ ist die Aktion „Denkmal mit Herz“: Vom 8. Mai bis zum 3. Oktober sind zwölf „KunstHerzen“ in zwölf Baudenkmälern der Gmünder Innenstadt zu sehen. Die Herzen wurden von renommierten Künstlerinnen und Künstlern gestaltet, darunter DxDiane, Alfred Bast, Karl Ulrich Nuss und Daniel Wagenblast. Die Aktion „Denkmal mit Herz“ – eine Kooperation der Stiftung KinderHerz und der Stadt Schwäbisch Gmünd – wird am Sonntag, 8. Mai, im Rahmen des Muttertagskonzerts um 11 Uhr im Congress-Centrum. Von 13 Uhr bis 16 Uhr sind alle Herzen zu besichtigen. In dieser Zeit ist auch das „Domus Judaeorum“ in der Imhofstraße 9, geöffnet. Die Künstlerin wird zeitweise auch vor Ort sein. Weitere Informationen unter www.stiftung-kinderherz.de/kunstherzen.
Lageplan der KunstHerzen
in Schwäbisch Gmünd
1. Fünfknopfturm | Diane Herzogin von Württemberg
2. Augustinuskirche | Gert Wiedmaier
3. vhs/Klösterle | Thomas Putze
4. Heilig-Kreuz-Münster | Gunther Stilling
5. Prediger | Karl Ulrich Nuss
6. Johanniskirche | Alfred Bast
7. Grät | Susanna Messerschmidt
8. Rathaus | Daniel Wagenblast
9. Domus Judaeorum | Marlis Glaser
10. Schwörhaus/Musikschule | Hannes Steinert
11. St. Franziskuskirche | Johannes Braig
12. Amtshaus/Stadtbibliothek | Denise Moriz
Das Domus Judaeorum beherbergt als bedeutendes Baudokument aus dem 13. Jahrhundert anlässlich der Ausstellung „Denkmal mit Herz“ das KunstHerz Nr. 9 von Marlis Glaser. Die Künstlerin, 1952 geboren in Baltringen, lebt und arbeitet in Attenweiler im Kreis Biberach. Ihr „Dattelpalmen-Herz“ aus Alkydharz-Lack und Pigmenten passt hervorragend zum Gebäude: es thematisiert die jüdische Kultur und Tradition. Das Domus Judaeorum als einzigartiges Zeugnis der jüdischen Lebenskultur im Mittelalter, das als „Judenhof“, „Judenschule“ und „Juden Synagog“ bezeichnet wurde, ist der ideale Ausstellungsort: in der aktuell ruinösen Atmosphäre des Denkmals, das mit viel Herzblut und Leidenschaft und unter großer finanzieller Anstrengung gesichert und bewahrt und schließlich der Öffentlichkeit wieder zugänglich gemacht werden soll, ragt das vollkommende Kunstobjekt empor. Die Künstlerin verwandelte den Terrakotta-Rohling auf malerische Weise in die Rinde einer Dattelpalme. Diese steht symbolisch für eine Dattelpalme in Jerusalem. Dort gibt es eine Herzklinik, in der Kinder jeglicher Religion behandelt werden - denn jedes Kinderherz ist ein schützenswertes Herz. Das Domus Judaeorum zeigt als Baudokument auf, dass Religionen und Kulturen verortet waren und nebeneinander existierten und diese vermeintliche Selbstverständlichkeit der Interkulturalität dennoch sehr fragil ist. Das Domus Judaeorum soll wieder ein solcher Ort des kulturellen Lebens werden. Baudokumente jeglicher Religion sind schützenswert und bedürfen der Unterstützung unserer Gesellschaft. Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz fördert dankenswerter Weise aktuell das Münster und wird auch neben zahlreichen anderen Projekten beim Domus Judaeorum eine wichtige Stütze sein, ohne deren Hilfe derartige Baumaßnahmen nicht umsetzbar sind. Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz informiert bei einem Infostand bei der Münsterbauhütte auf dem Münsterplatz von 10 Uhr bis 17 Uhr.
Weitere Öffnungstage im Domus Judaeorum sind in Planung, können aber nur kurzfristig bekannt gegeben werden. Das ausgestellte Herz ist nur an diesen wenigen Tagen, definitiv aber am „Tag des offenen Denkmals“ am Sonntag, 11. September, zu besichtigen.