Montag bis Mittwoch
08:00 - 12:00 und 14:30 - 16:30
Donnerstag
08:00 - 12:00 und 14:30 - 18:00
Freitag
08:00 - 12:00
14. November 2023
Einhorn sucht Regenbogen
Schwäbisch Gmünd (sv). Die erfolgreiche Geschichtswerkstatt des Projekts "Einhorn sucht Regenbogen" startet in einen neuen Projektzeitraum. Interessierte Bürgerinnen und Bürger sind eingeladen, mehr über die queere Geschichte Schwäbisch Gmünds zu erfahren.
"Queer – ein kurzes Wort und doch so viel mehr" – mit diesem Leitmotiv wurde im Juli 2022 von Gmünder VHS, Stadtarchiv, Museum im Prediger und der Stabsstelle Chancengleichheit eine Geschichtswerkstatt ins Leben gerufen, die eine Leerstelle in der lokalen Erinnerungskultur füllt. Heraus kamen dabei interessante Biografien, Geschichten und Erinnerungsorte zu queeren Themenfeldern. Alle Ergebnisse sind zu finden unter https://www.einhorn-sucht-regenbogen.de/
Nun geht die Geschichtswerkstatt mit Mitteln des Projekts „Partnerschaft für Demokratie Ostalbkreis“ in die nächste Runde. Ermöglicht hat dies ein weiterer, neuer Kooperationspartner, der Kreisjugendring Ostalb e.V. „Einhorn sucht Regenbogen“ ist damit Teil des Bundesprogramms „Demokratie leben!“. Demokratie ist auch elementarer Bestandteil der Geschichtswerkstatt. Schließlich geht es nicht nur um die Dokumentation und Erforschung queerer Geschichte, sondern auch darum, Barrieren, Vorbehalte und Stereotypen zu erkennen, zu hinterfragen und abzubauen.
Die Fortsetzung ermöglicht es, neue Forschungsfragen an die Stadtgeschichte zu richten. Mögliche Anknüpfungspunkte sind reichlich vorhanden: Warum wurde der evangelische Pfarrer Carl Schlegel 1903 in Schwäbisch Gmünd wegen Vergehens gegen §175 verhaftet? Welche queeren Schicksale finden sich in den Unterlagen des Amtsgerichts Schwäbisch Gmünd. Verraten uns Berliner Archive, warum sich ein Gmünder Lehrer für die Abschaffung des §175 einsetzte? Wie stand es 1970 um das Sexualwissen Gmünder Jugendlicher? Welche schwule Geschichte steckt hinter der Karl-Olga-Brücke? – um nur einen Teil der Themen zu nennen.
Die Geschichtswerkstatt sucht neue Teilnehmende, denn Queere Geschichte braucht viele Perspektiven: Mitmachen können historisch und gesellschaftspolitisch interessierte Menschen, die sich an acht Terminen mit Spürsinn an der Erforschung der lokalen LGBTTIQ*-Geschichte beteiligen möchten. Ganz egal, ob jemand mit dem Themenfeld sexuelle und geschlechtliche Vielfalt vertraut ist oder sich einfach nur für spannende Geschichte interessiert. Alle Interessierten können sich beim Leiter der Geschichtswerkstatt, Arnd Kolb, unter hallo@einhorn-sucht-regenbogen.de melden.
Zum Neustart der Geschichtswerkstatt wird am Samstag, 25. November, der Gedenkort „Hotel Silber“ in Stuttgart besucht. In der ehemaligen Gestapo-Zentrale erwartet allen Teilnehmenden eine queere Führung durch die Dauerausstellung. Bis zu 15 Personen können an dieser Exkursion kostenfrei teilnehmen. Die Anmeldung erfolgt per Mail an hallo@einhorn-sucht-regenbogen.de. In den kommenden Monaten sind dann weitere, regelmäßige Aktivitäten vorgesehen, die das Bewusstsein für queere Geschichte fördern. Am Ende werden die Ergebnisse in einer abschließenden Veranstaltung und auf der Internetseite des Projekts „Einhorn sucht Regenbogen“ präsentiert.