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12. August 2025
Festivalbilanz zu "Licht und Schatten"
Schwäbisch Gmünd (sv). Das 37. Festival Europäische Kirchenmusik Schwäbisch Gmünd stand vom 18. Juli bis 10. August unter dem Motto „Licht und Schatten“. Insgesamt 42 Konzerte, Gottesdienste; Kooperationen und weitere Veranstaltungen fanden in den Kirchen der Stadt und der Umgebung, im Kulturzentrum Prediger und auf der Remspark-Bühne statt.
Die Festivalleitung bilanziert: In dreieinhalb Festivalwochen haben 11.000 Gäste die unterschiedlichen Veranstaltungen besucht, viele davon bei freiem Eintritt. Über 6.500 Karten wurden verkauft, etwas weniger als im Vorjahr. Sechs Konzerte waren ausverkauft, für eine weitere Veranstaltung gab es nur noch Restkarten. Die Auslastung der Ensemblekonzerte und Gottesdienste lag bei über 90 Prozent.
Der Festival-Freundeskreis begleitete und unterstützte das Festival mit verschiedenen Aktionen über den gesamten Zeitraum hindurch. Sieben Konzerte zeichnete der Südwestrundfunk für das Radioprogramm SWR Kultur auf.
Im kommenden Jahr findet das 38. Festival Europäische Kirchenmusik Schwäbisch Gmünd vom 17. Juli bis 9. August statt – und zwar unter dem Motto „Balance“.
Highlights mit internationalen Stars nationalen Künstlern
In den 19 Konzerten des Festivals waren Ensembles und Solisten aus Deutschland, Europa sowie USA/Australien zu erleben. Sie boten besondere Konzertmomente: Im Eröffnungskonzert im Heilig-Kreuz-Münster leitete Frieder Bernius u.a. Mozarts „Requiem“ mit Kammerchor und Hofkapelle Stuttgart sowie Solisten. Shakuhachi-Großmeister Riley Lee entführte im ausverkauften Kloster der Franziskanerinnen mit der japanischen Bambusflöte in die Welt des Zen-Buddhismus. Ein individuell konzipiertes Konzertprogramm zu Bachs persönlichem Vermächtnis präsentierten Leila Schayegh (Violine), Freddie James (Cembalo/Orgel) und Timo Brunke (Texte/Sprecher) in der Johanniskirche. Unter der Leitung von Marcus Bosch stand mit der Cappella Aquileia und der lettischen Violinistin Kristine Balanas großartige spirituelle Sinfonik im Heilig-Kreuz-Münster auf dem Programm. Die blinde Sopranistin Gerlinde Sämann stellte für ihr Preisträgerkonzert ein besonderes Programm zusammen und begeisterte damit gemeinsam mit hochkarätigen Musikern in der Augustinuskirche. Im Anschluss erhielt sie von Oberbürgermeister Richard Arnold den Preis der Europäischen Kirchenmusik 2025. Beim Abschlusskonzert mit dem Helsinki Chamber Choir und dem NeoQuartet Danzig war nordische Chorkunst auf höchstem Niveau zu erleben, sowie eine deutsche Erstaufführung.
Dieses Konzert sowie das Orgelkonzert von Wayne Marshall, das Preisträgerkonzert und die Konzerte von Lionel Martin mit dem Ensemble EOS, dem Trio Saraϊ, den Voces Suaves und Leila Schayegh, Freddie James und Timo Brunke wurden vom Südwestrundfunk aufgenommen. Die sieben Mitschnitte werden ab Anfang September im ARD Radiofestival und in SWR Kultur ausgestrahlt und sind in der Mediathek ein Jahr lang abrufbar.
Gottesdienste, Wettbewerbe, Workshop und Performances
Der ökumenische Eröffnungsgottesdienst fand in der Augustinuskirche statt. Vor vollbesetzten Bänken hielt Bischof Dr. Klaus Krämer die Festpredigt und das Dandelion Quintett aus München präsentierte die Uraufführung von Michael-Christfried Winklers „Psalm-Quintett“, dem prämierten Werk aus dem 17. Kompositionswettbewerb Zeitgenössische Geistliche Musik. Den Schlussgottesdienst mit Dekan Robert Kloker und Pfarrer Reiner Kaupp auf der Remspark-Bühne gestaltete die Band „Lichtblicke“ mit jungen Erwachsenen aus Schwäbisch Gmünd und Umgebung. Auch die beiden Gemeindegottesdienste im Heilig-Kreuz-Münster und in der Augustinuskirche wurden mit dem Erasmus-Chor des Parler-Gymnasiums bzw. der Bezirkskantorei Schwäbisch Gmünd besonders musikalisch gestaltet. Am 2. und 3. August fand der 19. Internationale Wettbewerb für Orgelimprovisation statt. Elf Teilnehmerinnen und Teilnehmer traten zur ersten Runde in St. Franziskus an; im Finale im Heilig-Kreuz-Münster erspielte sich Christoph Preiß den „Hubert-Beck-Preis“, Antonio Eggert und Jakob Schönborn-Dietz erhielten einen zweiten Preis, Schönborn-Dietz dazu den Publikumspreis.
In einem Workshop erhielten zwölf Interessierte Einblicke in die Kunst des Shakuhachi-Spiels: Großmeister Riley Lee leitete den zweitägigen Kurs rund um die traditionelle japanische Bambusflöte.
Zwei Performances waren zu erleben: die beiden jungen Gmünder Yannick-Maurice Groß und Robin Sing gestalteten im Vorfeld des Festivals ein Impulskonzert unter dem Titel „Schlafwandler & Brandstifter“ mit der Orchesterinitiative Opus 8 im Kulturzentrum Prediger. Das Teatro Due Mondi aus Schwäbisch Gmünds Partnerstadt Faenza spielte zur Festival-Eröffnung open air auf dem Münsterplatz „Rossini flambé“, eine komische Küchenoper.
Kooperationen
Das Festivalprogramm wurde ergänzt durch verschiedene Begleitveranstaltungen und Kooperationen: Die Gmünder VHS lud Kirchenhistoriker Hubert Wolf zu einem Vortrag ein. Am 18. Juli wurde die Ausstellung „schwarzundweiß“ im Labor im Chor eröffnet. Das kontrastreiche Kunsthandwerk zum Festivalmotto ist noch bis Sonntag, 31. August, zu sehen. In Zusammenarbeit mit der Akademie der Diözese Rottenburg-Stuttgart fand unter der Leitung des Musikbeauftragten Detlef Dörner im Kulturzentrum Prediger das Musikforum „Kunst der Fuge“ zu den Forschungen Meinolf Brüsers über Bachs Denken zum Ende seines Lebens statt.
Die Jugendkunstschule griff im Projekt „Lichtspuren – Kunst trifft Kirchenmusik“ das Festivalthema auf und erarbeitete mit Schülerinnen der Adalbert-Stifter-Realschule Bilder zu Liedtexten, die mit Musik kombiniert wurden. Die Ergebnisse wurden in der JKS ausgestellt und mehrfach präsentiert.
Das Internationale Schattentheater Museum „schattenreich“ bot während des Festivals Sonderöffnungen und -führungen an und ermöglichte Konzertbesuchern mit tagesaktuellem Ticket freien Eintritt.
Veranstalter / Finanzierung
Das Festival Europäische Kirchenmusik wird veranstaltet vom Kulturbüro der Stadt Schwäbisch Gmünd. Der Veranstaltungsetat (Ausgaben und Einnahmen) beträgt seit Jahren konstant 400.000 Euro.