Montag bis Mittwoch
08:00 - 12:00 und 14:30 - 16:30
Donnerstag
08:00 - 12:00 und 14:30 - 18:00
Freitag
08:00 - 12:00

24. November 2022
Zeichen setzen: Gegen Gewalt an Frauen
Schwäbisch Gmünd (sv.) Der 25. November ist der Internationale Tag gegen Gewalt an Frauen. Die bundesweite Fahnenaktion – initiiert von TERRE DES FEMMES- findet seit 2001 statt. In vielen Städten ist ein wichtiges Netzwerk zur Verbreitung und Bekanntmachung der Aktion entstanden: Die 3 Meter hohe und 1,2 Meter breite bunte Fahne wird vor unzähligen Rathäusern und anderen öffentlichen Gebäuden zu sehen sein. Gmünd zeigt dabei ebenfalls Flagge: die Fahne „frei leben“ werden ab dem 24. bis zum 28. November am Rathaus gehisst.
Hintergrund für die offizielle Initiierung des Aktionstages 1999 durch die Vereinten Nationen (Resolution 54/134) war die Entführung, Vergewaltigung und Folterung dreier Schwestern und ihre Ermordung im Jahr 1960. Die Schwestern Patria (* 27. Februar 1924), Minerva (* 12. März 1926) und Maria Teresa (* 15. Oktober 1935) Mirabal waren am 25.11.1960 in der Dominikanischen Republik durch Militärangehörige des damaligen Diktators Rafael Trujillo verschleppt worden. 1981 wurde der 25. November erstmals auf einem Treffen lateinamerikanischer und karibischer Feministinnen in Bogota, Kolumbien, zum Aktionstag für die Opfer von Gewalt an Frauen und Mädchen ausgerufen.
UN-Women Deutschland berichtet: "Geschlechtsspezifische Gewalt fängt bei Alltagssexismus an und endet mit Femiziden. Diese Gewalt ist allgegenwärtig und fest in unseren patriarchalen Strukturen verankert. In Deutschland ist jede dritte Frau mindestens einmal in ihrem Leben von physischer und/oder sexualisierter Gewalt betroffen, das sind mehr als 12 Millionen Frauen. Alle 45 Minuten wird eine Frau in Deutschland durch ihren Partner gefährlich körperlich verletzt. Jeden dritten Tag tötet ein Mann seine (Ex-)Partnerin."
In Deutschland ist der Tag inzwischen gut etabliert und weiterhin nötig. Es soll daran erinnert werden, dass Frauen und Mädchen weltweit Opfer von spezifischer Gewalt und Diskriminierung sind. Diese Gewalt ist Ausdruck des historisch gewachsenen ungleichen Machtverhältnisses zwischen Frauen und Männern. Die Gewalt kann vom familiären Umfeld ausgehen, von der Gesellschaft, vom Staat – und sie wird häufig genug von diesen toleriert. So fliehen jährlich 40.000 Frauen in Deutschland vor ihren gewalttätigen Männern ins Frauenhaus. Die Vereinten Nationen schätzen, dass ein Viertel aller Frauen weltweit sexuellem Missbrauch und Gewalt im eigenen familiären Umfeld ausgesetzt ist.
Strategien aus der Gewalt: Seit 1. Februar 2018 ist in Deutschland das Übereinkommen des Europarats zur Verhütung und Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen und häuslicher Gewalt, die sogenannte Istanbul-Konvention, in Kraft. Darin verpflichtet sich Deutschland auf allen staatlichen Ebenen alles dafür zu tun, dass Gewalt gegen Frauen bekämpft, Betroffenen Schutz und Unterstützung geboten und Gewalt verhindert wird. Die insgesamt 81 Artikel betreffen die Prävention und Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen und häuslicher Gewalt, den Schutz der Opfer und die Bestrafung der Personen, die gewalttätig werden. Zugleich werden damit die Gleichstellung von Mann und Frau und das Recht von Frauen auf ein gewaltfreies Leben gestärkt.
In Schwäbisch Gmünd hat sich ein Bündnis gegen Gewalt an Frauen in den letzten Jahren etabliert. Der Club Soroptimist international Schwäbisch Gmünd, der ZONTA-Club Schwäbisch Gmünd, Inner Wheel Schwäbisch Gmünd und die Gmünder Fraueninitiative engagieren sich gemeinsam mit der Beauftragten für Chancengleichheit, Elke Heer gegen Gewalt. Fachlich unterstützt werden sie vom Verein Frauen helfen Frauen, der seit über 30 Jahren professionelle Beratung für Frauen in schwierigen Lebenssituationen anbietet.
Termine:
- Freitag, 25. November 2020, ab 16 Uhr, Video-Installation und Kundgebung der Fraueninitiative
- Freitag, 25. November 2020, 19 Uhr, Benefizkonzert des ZONTA-Clubs in der Kirche St. Franziskus
- Freitag, 25. November 2020, 20 Uhr, Film „Call Jane“ im Brazil Kino
- Samstag, 26. November 2020, 10 – 11 Uhr: Für interessierte Frauen und Männer gibt es Flyer und Papiertaschentücher mit den wichtigsten Beratungsangeboten und Hilfenummern, Tee und Gebäck.