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15. Oktober 2025
Lhyfe weiht Deutschlands größte kommerzielle Anlage ein
Schwäbisch Gmünd (sv/Lhyfe). Am Dienstag, 14. Oktober, wurde Deutschlands größte kommerzielle Anlage der Firma Lyhfe zur Produktion von erneuerbarem Wasserstoff in Baden-Württemberg auf dem Industriepark Gügling in Schwäbisch Gmünd eingeweiht. Der Ministerpräsident von Baden-Württemberg, Winfried Kretschmann, Thekla Walker, Ministerin für Umwelt, Klima und Energie Baden-Württembergs, Landrat Dr. Joachim Bläse, Oberbürgermeister Richard Arnold, Nicolas Gibert-Morin, Head of Unit Austria, Germany and the Netherlands European Commission und Matthieu Guesné, CEO und weitere hochrangige Gäste eröffneten feierlich die Anlage und begrüßten die Einweihung mit folgenden Statements:
Winfried Kretschmann, Ministerpräsident von Baden-Württemberg: „Mit dem Elektrolyseur in Schwäbisch Gmünd geht Baden-Württemberg einen wichtigen Schritt beim Hochlauf der Wasserstofftechnologie. Das Vorzeigeprojekt, das durch das Land gefördert wurde, sendet ein starkes Signal: Wir sind bereit für eine nachhaltige Zukunft“.
Energieministerin Thekla Walker: „Wir müssen eine wichtige Rolle im internationalen Wasserstoffmarkt spielen. Dafür gilt es Herausforderungen zu überwinden, von der Infrastruktur bis hin zu den Kosten. Wir im Land Baden-Württemberg fördern wichtige Projekte. Ein besonderes Beispiel dafür ist die Modellregion H2-Wandel und der erfolgreiche Abschluss des Elektrolyseurbaus der Firma Lhyfe. Ich freue mich sehr über solche Pioniere und Pionierinnen, die uns den Weg in eine nachhaltige und klimaneutrale Zukunft ebenen“.
Dr. Joachim Bläse, Landrat des Ostalbkreises: „Ich freue mich, dass im Ostalbkreis nun der erste Elektrolyseur eingeweiht wurde. Mit Projekten wie dem H2-Hub von Lhyfe, müssen Unternehmen in neue Märkte und neue Technologien einsteigen. Beides ist mit Ungewissheit und Risiko verbunden und dafür braucht es mutige Erste die zeigen, dass es funktionieren kann“.
Nicolas Gibert-Morin, Regionalleiter Österreich, Deutschland und Niederlande, DG Regio EFRE Verwaltungsbehörde, Europäische Kommission (Projektförderer): „Mit dem EFRE unterstützt die EU in Baden-Württemberg Modellregionen für grünen Wasserstoff, wie hier in der Region Mittlere Alb-Donau. Das macht Sinn, denn die Entwicklung einer grünen Wasserstoffwirtschaft kann Innovation ankurbeln, Arbeitsplätze schaffen und Wachstum in der EU fördern“.
Richard Arnold, Oberbürgermeister von Schwäbisch Gmünd: „Mit der Eröffnung des 10 MW Elektrolyseurs durch die französische Firma Lhyfe wird Schwäbisch Gmünd zum HotSpot im Thema Grüner Wasserstoff in Süddeutschland. Der neue und klimaneutrale Energieträger ermöglicht den Firmen, mit diesem Element neue Produkte zu entwickeln und auch Wertschöpfung zu generieren. Als Teil der Modellregion Grüner Wasserstoff des Landes Baden-Württemberg gilt daher mein Dank an die EU und das Umweltministerium des Landes für die Förderung, die dies erst ermöglicht hat.”
Luc Graré, Leiter Mittel- und Osteuropa bei Lhyfe: „Wir sind stolz darauf, hier in Baden-Württemberg Lhyfes erste Anlage außerhalb Frankreichs einzuweihen – in einem Bundesland, das sich in den letzten Jahren konsequent bemüht hat, ein Modell für den Einsatz von erneuerbarem Wasserstoff zu werden. Mit unseren drei in Betrieb befindlichen Einheiten und einer der modernsten Logistikstrukturen Europas haben wir unsere operative Leistungsfähigkeit bewiesen. Wir sind nun bereit, ein neues Kapitel in Lhyfes Geschichte in Deutschland aufzuschlagen, um stetig wachsende Mengen zu liefern und langfristig auch vor Ort Produktionsanlagen zu entwickeln, um die größten Bedarfe zu decken – ähnlich wie bei den Projekten, die wir bereits in mehreren europäischen Ländern umsetzen”.
Die Firma Lhyfe ist einer der weltweiten Pioniere in der Produktion von erneuerbarem Wasserstoff für die Dekarbonisierung von Mobilität und Industrie. Mit der Einweihung in Schwäbisch Gmünd hat das Unternehmen den ersten kommerziellen Produktionsstandort in Deutschland eingeweiht. Dies ist Lhyfes vierter Produktionsstandort und der erste außerhalb Frankreichs. Mit einer installierten Kapazität von zehn Megawatt ist Lhyfe Schwäbisch Gmünd nicht nur Lhyfe’s Produktionsanlage mit der größten Produktionsmenge von bis zu vier Tonnen Wasserstoff pro Tag, sondern auch die erste kommerzielle Anlage in Deutschland, die ausschließlich dem freien Verkauf von erneuerbarem Wasserstoff dient. Der Bau der Anlage, mit dem Ende 2024 begonnen wurde, ist nun abgeschlossen. Derzeit durchlaufen die Komponenten letzte Zuverlässigkeitstests, bevor in den kommenden Monaten die Vermarktung beginnt. Die RFNBO-Zertifizierung nach europäischem Standard wurde im September 2025 erlangt. Lhyfe ist bereits ein wichtiger Akteur in der Lieferung von erneuerbarem Wasserstoff in Deutschland, wobei seit 2023 Kunden beliefert werden – dank einer der fortschrittlichsten Lieferketten Europas.
Ein Hektar für die Produktion von erneuerbarem Wasserstoff durch Wasserelektrolyse
Auf dem ein Hektar großen Grundstück in Schwäbisch Gmünd hat Lhyfe eine Anlage errichtet, die bis zu 4 Tonnen erneuerbaren Wasserstoff pro Tag (installierte Leistung 10 MW) produzieren kann. Hergestellt durch die Elektrolyse mit erneuerbarem Strom, dient der Wasserstoff vor allem der Dekarbonisierung der Industrie und dem Schwerlasttransport. Vier Tonnen erneuerbarer Wasserstoff reichen aus, um 100 LKWs pro Tag für rund 400 km pro Fahrzeug CO2-frei zu betreiben. Um die erneuerbare Eigenschaft durch die Versorgung mit erneuerbarem Strom sicherzustellen, hat Lhyfe PPA-Verträge mit Stromerzeugung in Deutschland, darunter EDPR, abgeschlossen. Die Anlage wurde in einer Containerbauweise (Stacks) konzipiert, um den Flächenbedarf durch Stapeln der Module zu reduzieren. Diese Stacks decken den gesamten Produktions- und Vertriebsprozess von erneuerbarem Wasserstoff ab: Stromumwandlung, Kühlung, Wasseraufbereitung und Elektrolyse, Reinigung, Verdichtung und Abfüllung von Wasserstoff. Mit Befüllstationen und einer eigenen Trailerflotte bietet Lhyfe Kunden eine kontinuierliche Versorgungsleistung.
Dekarbonisierung von Schwerlastverkehr und Industrie in Baden-Württemberg
Dekarbonisierung von Schwerlastverkehr und Industrie in Baden-Württemberg
Der erneuerbare Wasserstoff ist für Kunden aus dem Mobilitäts- und Industriesektor bestimmt. Ein Vertrag über die Belieferung regionaler Wasserstofftankstellen mit H2 MOBILITY, dem führenden Betreiber von Wasserstofftankstellen in Deutschland, wurde bereits angekündigt. Neben der bestehenden Kundenbasis von Lhyfe in Baden-Württemberg soll die Anlage künftig auch eine geplante angrenzende Verteilstation in Schwäbisch Gmünd beliefern. Für industrielle Anwendungen bietet erneuerbarer Wasserstoff eine CO₂-freie Alternative zu grauem Wasserstoff und fossilem Erdgas, insbesondere in der Chemie-, Stahl- und Glasindustrie. Lhyfe Schwäbisch Gmünd soll auch das nahegelegene geplante H2 Industriegebiet „H2-Aspen“ versorgen.
Das Projekt wird vom Land Baden-Württemberg (2,1 Mio. €) sowie von der EU über den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (4,3 Mio. € EFRE-Förderung) gefördert.
RFNBO-zertifizierter Wasserstoff für den breiten Markt verfügbar
Der Standort Schwäbisch Gmünd erhielt im September 2025 die RFNBO-Zertifizierung (Renewable Fuel of Non-Biological Origin). Die Zertifizierung bescheinigt Lhyfe Schwäbisch Gmünd die Produktion von erneuerbarem Wasserstoff unter den strengen Anforderungen der Europäischen Erneuerbaren Energierichtlinie sowie den Umwelt- und Rückverfolgbarkeitskriterien der EU-Taxonomie. Das Zertifikat bietet den Kunden von Lhyfe einen Nachhaltigkeitsnachweis und ermöglicht ihnen die Teilnahme an nationalen und europäischen Förderprogrammen.
Bereits fünf Jahre Erfahrung in Deutschland dank einer der fortschrittlichsten Logistikketten Europas
Lhyfe ist seit 2020 über seine Tochtergesellschaft in Deutschland präsent und hat bereits eine erste Einheit in Baden-Württemberg im Auftrag der Deutschen Bahn im Rahmen des Projekts „H2goesRail“ betrieben. Das zeitlich begrenzte Projekt wurde nach erfolgreichem Forschungsabschluss wieder zurückgebaut.
Seit 2023 liefert das Unternehmen erneuerbaren Wasserstoff in Deutschland, um erste Anwendungen zu unterstützen – dank etablierter Logistikketten und einem starken Netzwerk aus Kunden und Partnern. Ab 2021 hat Lhyfe mit der schrittweisen Inbetriebnahme von drei Anlagen eine hohe Logistikexpertise aufgebaut, die eine schnell wachsende Containerflotte optimiert. Im Jahr 2024 führte das Unternehmen über 470 Lieferungen in Europa mit einer Servicequote von 99% durch. Heute betreibt Lhyfe mit 70 modernen Tube-Trailern (380 bis 1.000 kg) eine der größten und leistungsfähigsten H₂-Containerflotten in Europa. Mit der Inbetriebnahme dieser vierten Anlage in Schwäbisch Gmünd stärkt Lhyfe sein regionales Netzwerk und wird weiterhin aktiv zum Aufbau des erneuerbaren Wasserstoffsektors in Deutschland beitragen, indem es zahlreiche Akteure in Mobilität und Industrie beliefert, die zwar keine eigene Anlage betreiben, jedoch regelmäßige und intensive Versorgung benötigen.
Über Lhyfe
Lhyfe ist ein europäischer Konzern, der sich der Energiewende verschrieben hat und grünen, erneuerbaren Wasserstoff produziert und liefert. Seine Produktionsstätten und sein Projektportfolio zielen darauf ab, grünen, erneuerbaren Wasserstoff in industriellen Mengen verfügbar zu machen und ein vorbildliches Energiemodell zu etablieren, das die Dekarbonisierung ganzer Industriezweige und der Mobilität ermöglicht. Im Jahr 2021 weihte Lhyfe die weltweit erste industrielle Produktionsstätte für grünen Wasserstoff ein, die direkt an einen Windpark angeschlossen ist. Im Jahr 2022 weihte das Unternehmen die weltweit erste Pilotplattform für die Produktion von grünem Wasserstoff auf See ein. Seitdem hat Lhyfe drei weitere Produktionsstätten errichtet und verfügt über mehrere Standorte in ganz Europa, die sich im Bau oder im Ausbau befinden. Lhyfe ist in 12 europäischen Ländern vertreten und beschäftigte Ende Juni 2025 196 Mitarbeiter. Das Unternehmen ist an der Euronext-Börse in Paris notiert.