• Home
  • Pressedetails
Bildungsbericht

Bildung in Schwäbisch Gmünd 2010 - Stadt und Pädagogische Hochschule stellen ersten Bildungsbericht vor

„Bildung ist uns wichtig. Mehr denn je, sind wir heute gefordert, neue Wege zu gehen, weil dies veränderte familiäre Strukturen erfordern und weil sich der demografische und wirtschaftliche Wandel offensichtlich schneller vollzieht, als wir es möglicherweise erwartet haben. Bildung ist dabei ein unabdingbarer Schlüssel zum Arbeitsmarkt und zur Teilhabe am gesellschaftlichen Leben

Schwäbisch Gmünd (sv). „Bildung ist uns wichtig. Mehr denn je, sind wir heute gefordert, neue Wege zu gehen, weil dies veränderte familiäre Strukturen erfordern und weil sich der demografische und wirtschaftliche Wandel offensichtlich schneller vollzieht, als wir es möglicherweise erwartet haben. Bildung ist dabei ein unabdingbarer Schlüssel zum Arbeitsmarkt und zur Teilhabe am gesellschaftlichen Leben. Nicht zuletzt sind erfolgreiche und nachgefragte Bildungseinrichtungen ein nicht zu unterschätzender Standortvorteil für eine attraktive Stadt und die Basis für gut qualifizierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in unseren Unternehmen. Bildung ist die Grundlage für die Weiterentwicklung des Wirtschaftsstandorts Schwäbisch Gmünd und wichtiger Faktor im Wettbewerb um die Zukunft der Städte (Einwohner)“. Mit dieser Aussage unterstrich in einem Pressegespräch der Erste Bürgermeister Dr. Joachim Bläse die Bedeutung des ersten Gmünder Bildungsberichts „Bildung in Schwäbisch Gmünd 2010“.
Zusammen mit dem Team um Prof. Dr. Axel Gehrmann - dem ehemaligen Leiter des Arbeitsbereichs Empirische Schulforschung der Pädagogischen Hochschule Schwäbisch Gmünd, dem Leiter des kommunalen Bildungsbüros Sascha Pelzmann und der Chefin des städtischen Schul- und Sportamts Karin Schüttler stellte er vor, welche Bildungswege vor Ort beschritten werden und welche
Bildungschancen sich für die Bürger in Schwäbisch Gmünd eröffnen.
Mit den Untersuchungen im Rahmen der Entstehung des Berichts reiht sich die Stadt Schwäbisch Gmünd als eine der ersten Kommunen Deutschlands und Baden-Württembergs in eine Gruppe von Städten, die begonnen haben, Näheres über die Bildungsprozesse ihrer Bürger zu erfahren, um auch standortspezifisch nachvollziehbare Entscheidungen zu Kontinuität und Wandel von Bildungsangeboten für ihre Bürger zu treffen.
„Schwäbisch Gmünd ist es gelungen in Anlehnung an die Bildungsberichte aus Bund und Land Baden-Württemberg einen eigenständigen Bericht vorzulegen, der in seiner inhaltlichen Ausgestaltung und thematischen Tiefe den Vergleich nicht zu scheuen braucht. Er zeigt, dass es möglich ist, den Bildungslebenslauf von Stadtbürgern tatsächlich nachzuzeichnen, wenn Stadtpolitik und Stadtverwaltung im Sinne der nachwachsenden Stadtbürger an einem Strang ziehen,“ erläutert dazu Prof. Dr. Axel Gehrmann.

Der Schwäbisch Gmünder Bildungsbericht mache Mut, so Gehrmann weiter. "Er zeigt die Anstrengungen der Stadtverwaltung, ´Bildung´ zu einem Schwerpunktthema zu machen und über Ämtergrenzen hinweg, Wege der Veränderung zu beschreiten."

„Bildung in Schwäbisch Gmünd 2010“ beruht auf Daten der amt-lichen Statistik. In der Regel handelt es sich um Verbindungen aus schon zugänglichem Material und extra für diesen Zweck vorgenommenen Sonderauswertungen, die auch graphisch aufbereitet wurden.
Der Bildungsbericht besteht aus vier Kapiteln, die sich schwerpunktmäßig mit dem Bildungslebenslauf der Bürger bis zum Ende ihrer Schulzeit beschäftigen. Damit ist ein Zeitraum umrissen, der die vorschulischen Einrichtungen, die allgemein bildenden und die beruflichen Schulen umgreift.
Prof. Dr. Axel Gehrmann stellte bei seiner Präsentation fest, dass
in den Bildungseinrichtungen der Stadt über 15.000 Kinder und Jugendliche bis zum Ende der Schullaufbahn in insgesamt 86 Einrichtungen auf ihrem Bildungsweg in das Berufleben sind. Neben den zu erwartenden und offenkundigen Ergebnissen der Vergleichsdaten, kann der Schwäbisch Gmünder Bildungsbericht auch aufzeigen, in selchen Segmenten des Bildungssystem sich Einrichtungen eher schwer tun, bzw. Prozess in Gang gekommen sind,
die zum Nachdenken anregen können. Zu nennen ist hier zum einen die sich wandelnde Stadtbevölkerung in Bezug auf ihre migrationsspezifische Herkunft und auch die deutlich geringer ausfallenden Wünsche der Eltern in Hinsicht auf das Streben nach einer besonders hohen Bildungsbeteiligung für ihre Kinder. Der migrationsspezifische Anteil bei den Geburten, der schon jetzt 50 % erreicht hat, wird in den nächsten Jahren deutlich in die Einrichtungen hineinwachsen und ihnen Aufgaben auferlegen, die bisher eher von Großstädten zu bewältigen sind. Dabei zeigt sich schon jetzt im Zeitverlauf, dass Kinder mit Migrationshintergrund bei
adäquater Förderung in der Lange sind, höhere Schulabschlüsse zu erreichen. Nichtsdestotrotz blieben ihnen bisher in der Stadt die höchsten Abschlüsse des Gymnasiums deutlich verschlossen, wiewohl die Hochschulreife dann auf den beruflichen Gymnasien von einigen von ihnen nachgeholt wird.
Als weitere „Auffälligkeiten" nannte Prof. Dr. Gehrmann die deutliche Zurückhaltung der Eltern in Bezug auf die Wünsche nach
höheren Abschlüssen für ihre Kinder. Die Empfehlungen werden oftmals von den Eltern nicht realisiert.
Offensichtlich sind auch die Unterschiede bei der Betrachtung der Bildungsprozesse und des Gesamtsystems in der Kernstadt und in den Stadtteilen.
Der Bildungsbericht zeigt auch sehr deutlich die finanziellen Anstrengungen der Stadt Schwäbisch Gmünd auf, in Einrichtungen zu investieren, für die sie rechtliche Verantwortung trägt, Dies gilt insbesondere für den vorschulischen Bereich. Dennoch gehen
Bildungschancen in den folgenden Übergängen in den Primarbereich und die die Sekundarstufe I und II teilweise verloren. So
besteht zwar ein facettenreiches Angebot für einheimische Kinder und „Fahr“-Schüler, das zu den höchsten Abschlüssen führt, aber im Gegenzug auch ein solches, das eher niedrige bzw. gar keine Abschlüsse vorsieht.

„Wir haben in Schwäbisch Gmünd mit der Einrichtung des kommunalen Bildungsbüros im Jahr 2009 – als erstem Bildungsbüro in der Region – darauf reagiert, dass die Städte und Gemeinden in viel höherer Verantwortung für bildungspolitische Steuerungs- und Qualitätsentwicklungsprozesse stehen, als dies bisher angenommen wurde. Uns ist die Entwicklung jedes einzelnen Kindes,
Jugendlichen, jungen und älteren Erwachsenen in unserer Stadt ein Anliegen. Mit dem Bildungsbericht wird uns aufgezeigt, in welchen Bereichen Handlungsbedarf besteht, welche Schwerpunkte in der Bildungspolitik und in der Bildungsverantwortung der Stadt zu setzen sind und es gibt eine beachtliche Anzahl von Handlungsempfehlungen und Maßnahmenvorschlägen, die wir gemeinsam daraus abgleitet haben. Ich freue mich auf die Diskussionen in den politischen Gremien, in den Gesprächsrunden mit Leiterinnen der Kindertagesstätten und der Schulen, mit dem Integrationsbeirat, mit Bildungsträgern, -institutionen und –verantwortlichen in unserer Stadt“ – so Erster Bürgermeister Dr. Joachim Bläse. Gemeinsam wolle man die Stadt Schwäbisch Gmünd im Megathemenfeld Bildung weiter voran bringen. "Hier tragen wir alle zusammen eine große Verpflichtung.“
Aus einer umfangreichen Zusammenstellung Maßnahmevorschlägen in den Bereichen Verwaltung und Infrastruktur, vorschulischer Bereich, allgemein bildende Schulen und Sonderschulen sowie berufliche Bildung griff die Amtsleiterin des Schul- und Sportamtes, Karin Schüttler, einzelne heraus, die in den kommenden Wochen und Monate die Aufgabenschwerpunkte der Stadtverwaltung innerhalb des Themenfeldes Bildung sein werden. Dazu findet eine intensive Zusammenarbeit bzw. ein konstruktiver Austausch mit den jeweiligen Bildungspartnern statt.

Hinweis:
Der Bericht „Bildung in Schwäbisch Gmünd 2010“ wird in der gemeinsamen Sitzung des Verwaltungsausschusses und des Sozialausschusses am Mittwoch, 17. November, um 15 Uhr in der Aula der Pestalozzischule Herlikofen vorgestellt. Neben den bereits eingeladenen Vertretern von Bildungseinrichtungen, -trägern und Bildungspartnern der Stadt ist die interessierte Öffentlichkeit ebenfalls willkommen.

Zurück

ZUM BILD