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22. Juli 2025
Sprachvielfalt trifft KI an der Klösterleschule
Schwäbisch Gmünd (sv). Ein vielsprachiger Schülerchor, Tablets zur Förderung von Basiskompetenzen und eine Kultusministerin, die staunt: Beim Besuch von Kultusministerin Theresa Schopper zeigte die Klösterleschule am Mittwoch, 16. Juli, wie früh Sprachförderung, Zukunftskompetenzen und digitale Bildung zusammengehen – und welche Chancen dabei gerade Kinder aus zugewanderten Familien erhalten.
Ein selbst aufgenommenes Begrüßungslied in mehreren Sprachen eröffnete den Nachmittag, der erste Applaus gehörte dem Video der singenden Kinder der Klösterleschule, die wegen der hohen Temperaturen schon hitzefrei hatten. „Ein wunderbarer Auftakt – herzlichen Dank an alle Kinder!“, sagte Schopper sichtlich bewegt.
Im Fokus des Besuchs stand die Kooperation von Pädagogischer Hochschule und Stadt, die bereits ab Klasse 1 Tablets systematisch einsetzt. Lehrerin Andrea Liebl ließ die Klasse zeigen, wie Spracherwerb, Lesekompetenz und Rechtschreibung durch Audio-Aufnahmen und interaktive Übungen gestärkt werden. Auch in anderen Klassen sowie in der Kita nutzen die Kinder Tablets und verbessern die Aussprache oder nutzen individuelle Hilfen, wie die Expertin für Sprachförderung Susanne Behrens betonte.
Digitale Medien seien aber nur dann ein Gewinn, „wenn sie sinnvoll eingesetzt werden“, betonte Professor Thomas Irion (Zentrum für Medienbildung) im schuleigenen FluX.Lab. Deshalb wird an der Klösterleschule wissenschaftlich mit den Lehrkräften zusammen gearbeitet. Gemeinsam mit Mathias Nagl werden in einer CreatorSpace-AG Zukunftskompetenzen wie der reflektierte Umgang mit KI gefördert– stets unter strengen Datenschutzregeln. Ziel ist, so Schulleiterin Margrit Carbon: „Unsere Kinder sollen die digitale Welt nicht nur nutzen, sondern kritisch und kreativ mitgestalten.“ Rektor der Pädagogischen Hochschule Schwäbisch Gmünd, Kim-Patrick Sabla-Dimitrov betonte die Bedeutung solcher Projekte für die Entwicklung der PH: „Wir stehen kurz vor der Eröffnung eines Transferzentrums an der PH, da es uns sehr wichtig ist, dass unsere Forschung auch für die Region nutzbar wird."
Margrit Carbon sprach offen über Herausforderungen an der Klösterleschule: Über 80 Prozent der Kinder wachsen mehrsprachig auf. Zudem seien viele Familien bildungsbenachteiligt, Sprache und Beziehungsarbeit daher Schlüssel zum Erfolg. Erste Deutschtests zeigten jedoch, dass der eingeschlagene Weg wirke. „Wichtig ist aber jetzt, dass das Ministerium im Boot bleibt und die besonderen Möglichkeiten an der Klösterleschule auch entsprechend fördert.“
Kultusministerin Theresa Schopper zeigte sich beeindruckt und wünscht sich, dass solche Modelle auch in anderen Regionen Schule machen.
Der Besuch endete mit einem klaren Auftrag: Die Erfolgsgeschichte der Klösterleschule soll zum Leuchtturm werden – damit Schwäbisch Gmünd zur „CreatorCity“ wächst, in der Kinder nicht nur in der Schule, sondern auch in der Freizeit lernen, ihre analoge wie digitale Zukunft selbstbewusst zu gestalten. Hierzu finden mit Unterstützung von Oberbürgermeister Richard Arnold derzeit erste Kooperationsgespräche mit wichtigen Partnern der Stadt wie die Eule, die Theaterwerkstatt oder dem Kreismedienzentrum statt.
Bildunterschrift von links:
Martina Häußler, Landtagsabgeordnete der Grünen, Cathrin Michael-Koser, Staatliches Schulamt Göppingen, Prof. Dr. Thomas Irion, Pädagogische Hochschule Schwäbisch Gmünd, ein Schüler der Klösterleschule, Prof. Dr. Kim-Patrick Sabla-Dimitrov Pädagogische Hochschule Schwäbisch Gmünd, Kultusministerin Theresa Schopper, ein Schüler der Klösterleschule, Oberbürgermeister Richard Arnold, Schulleiterin Margrit Carbon, Jürgen Henzler, Staatliches Schulamt Göppingen, ein Schüler der Klösterleschule, Stellvertretender Schulleiter Rajko Rost.