Montag bis Mittwoch
08:00 - 12:00 und 14:30 - 16:30
Donnerstag
08:00 - 12:00 und 14:30 - 18:00
Freitag
08:00 - 12:00

30. September 2020
Treffen im fem - Forschungsinstitut für Edelmetalle und Metallchemie
Schwäbisch Gmünd (sv). Auf Einladung von Oberbürgermeister Richard Arnold trafen sich am Donnerstag, 24. September, im Forschungsinstitut für Edelmetalle und Metallchemie (fem) die lokale Kompetenz aus Industrie, Forschung und Lehre zum Themenkomplex Wasserstoff, um sich mit dem Beauftragten der Bundesregierung für grünen Wasserstoff Staatssekretär Stefan Kaufmann und mit seinem Staatssekretärkollegen aus dem Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung Norbert Barthle auszutauschen.
Wasserstoff ist von der Europäischen Union, von der Bundes- und Landesregierung als Schlüsseltechnologie für die energetische Versorgung von Industrie, Verkehr und Haushalten identifiziert und wird in den nächsten Jahren massiv mit Milliardenbeträgen gefördert. Staatssekretär Kaufmann verdeutlichte in seinem Vortrag sowohl die Herstellung von Wasserstoff im Rahmen der Elektrolyse wie auch als Energieträger für Fahrzeuge für das Automobilland Baden-Württemberg. Besonders der Einsatz bei schweren Nutzfahrzeugen wird in den nächsten Jahren massiv vorangetrieben.
Rückendeckung erhielt Kaufmann von Staatsekretär Norbert Barthle, der sich ebenfalls für massive Investitionen in diesem Bereich aussprach, gleichzeitig aber betonte, dass bei der Energieversorgung mit Wasserstoff Deutschland nicht alleine den Bedarf decken könne, sondern auf internationale Partnerschaften gesetzt werden müsse. Dr. Zielonka stellte als Hausherr des Forschungsinstitutes vor, dass im fem bereits seit einiger Zeit auf drei Gebieten der Wasserstofftechnologie gearbeitet wird. Neben der Erzeugung (Elektrolyse), der Nutzung (Brennstoffzelle) ist auch die Speicherung von Wasserstoff Inhalt von Forschungsprojekten am fem. Ganz nebenbei entwickelt das fem derzeit ein wasserstoffbetriebenes Fahrrad, dem der Antrieb und die Technik im ersten Moment nicht anzusehen ist.
Thorsten Franz, Geschäftsführer des Werkes Magna Steyr Fuel Systems in Schwäbisch Gmünd, zeigte die Herausforderungen in der Tankproduktion für Wasserstoff auf und beleuchtete auch, dass die Firmen im Moment aufgrund der Technikvariationen dringend staatliche Unterstützung benötigen, um Risiken zu minimieren und trotzdem Technologieführer zu bleiben beziehungsweise zu werden. Das Thema Wasserstoff ist auch an den Hochschulen präsent. Rektor Professor Dr. Gerhard Schneider von der Hochschule Aalen verwies hierzu auf den neu eingerichteten berufsbegleitenden Master „Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie“ in Kooperation mit der Hochschulförderation SüdWest. Die Vertreter der CS Sonderfahrzeuge stellten im Anschluss einen Prototypen eines Brennstoffzellenfahrzeuges vor, welches aus Methanol den Wasserstoff erzeugt und mit dem Reichweiten von circa 700 Kilometern problemlos möglich sind.
Oberbürgermeister Richard Arnold fasste den regen Austausch zusammen und zeigte auf, dass es neben den heutigen Akteuren noch weitere Firmen in und um Schwäbisch Gmünd gäbe, die sich mit dem Thema Wasserstoff derzeit intensiv auseinandersetzen. Verabredet wurde, dass man dieses Treffen in erweiterter Besetzung erneut stattfinden lassen möchte, um die Akteure zu vernetzen und gemeinsame Projekte entstehen zu lassen. Schwäbisch Gmünd sei damit erfolgreich auf dem Weg zum Wasserstoffkompetenzzentrum.