Arnold Schönberg.

Arnold Schönberg. Vision und Gottesbild

20. Juli – 7. September 2003

Vision
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Von Malern wie Wassily Kandinsky oder Alexej von Jawlensky hochgeschätzt, doch äußerst selten gezeigt – die Malerei des Komponisten Arnold Schönberg (1874 – 1951). Dass sich der große Neuerer der Musik des 20. Jahrhunderts immer auch als Maler und Zeichner hervortat, ist in der Sonderausstellung im Museum im Prediger Schwäbisch Gmünd zu sehen. Gezeigt wird aus dem 268 Arbeiten umfassenden malerischen und zeichnerischen Werk Schönbergs eine Auswahl von 31 Gemälden und Zeichnungen. Ergänzt wird die Ausstellung durch Briefe, Zeugnisse und Schriften. So wird die Ausstellung zum einmaligen Beleg, dass Arnold Schönberg zu den ganz wenigen Künstlern gehört, die die Auseinandersetzung mit dem aktuellen Zeitgeschehen einerseits und dem Geistigen und Spirituellen andererseits zum Inhalt ihres Lebens gemacht haben.

Die Ausstellung verbindet zwei Themenschwerpunkte in Schönbergs malerischem Werk: Zum einen die kritische Selbstbeleuchtung in Gestalt seiner Selbstbildnisse, und zum anderen seine Auseinandersetzung mit Gott und der jüdischen Religion. Schönbergs Auseinandersetzung mit der Malerei fällt zusammen mit dem Wandel seiner Kompositionen hin zur Atonalität; beeinflusst von expressionistischen Strömungen, findet er in seinem bildnerischen Werk Ausdrucksformen von großer Intensität und visionärer Kraft, abseits gängiger formaler Prinzipien. Den weitaus größten Teil in seinem bildnerischen Schaffen nehmen die Selbstporträts ein; überwiegend in strenger Frontalansicht gehalten und typisiert, sind diese Selbstbildnisse, in denen die Augen das Gesicht dominieren, Ausdruck einer geistigen Schau. Auf flächigem Grund wirken die Köpfe isoliert. Dies manifestiert sich insbesondere in den sog. "Visionen" – einer Reihe im undefinierbaren Raum schwebender Gesichter, die sich wie spirituelle Erscheinungen aus den Selbstporträts herauslösen.
Für Schönberg bedeutete Malerei, wie er in einem Interview 1949 äußerte, "...dasselbe wie Komponieren". Hierin konnte er diejenigen Empfindungen, Eindrücke und Ideen darstellen, für die er im Musikalischen keine Ausdrucksform fand.

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