
Fortbildung Technische Hilfeleistung „Patientengerechte Rettung aus PKW & LKW“
Am 29. und 30. Oktober diesen Jahres fand für die Feuerwehr Schwäbisch Gmünd, Abteilung Innenstadt, eine Fortbildung zum Thema Technische Hilfeleistung „Patientengerechte Rettung aus PKW & LKW“ statt.
Gemeinsam mit dem Schulungsunternehmen FELLER - Technical Rescue & Fire Training aus Tornesch bei Hamburg hat die Fachgruppe Technische Hilfeleistung der Abteilung Innenstadt die Fortbildung organisiert.
Während einer Abendveranstaltung am 29.10. wurden den Teilnehmern durch den Inhaber der FELLER - Technical Rescue & Fire Training, Mario Schnepf, theoretische Inhalte zu den Themen Patientengerechte Rettung aus PKW & LKW vermittelt.
Aufgebaut war die Fortbildung auf der im März 2021 neu eingeführten Standarteinsatzregel Technische Hilfeleistung.
Diese Standarteinsatzregel beinhaltet das parallele Arbeiten von zwei Seiten an einem verunfallten Fahrzeug, die Zuordnung der einzelnen Trupps, die neu definierten Geräteablagen sowie die Raumordnung und Fahrzeugaufstellung im Bereich der Technischen Hilfeleistung.
Basiswissen, wie z. B. der Rettungsgrundsatz, die schnelle Rettung und die Sofortrettung (ehemals CRASH-Rettung) wurde ebenfalls geschult.
Um optimal für das stetig wachsende Verkehrsaufkommen an der Hauptverkehrsachse West/Ost B29 zwischen Stuttgart und Aalen sowie für die Breite an neuen Fahrzeugtechnologien gerüstet zu sein, wurden diverse Rettungsmethoden erklärt und vertieft. Besonders herauszuheben ist hier die „Oslo-Methode“, die sogenannte Kettenrettung.
Der Samstag stand im Zeichen der Praktischen Ausbildung. Während der Gruppenausbildung wurden die am Vorabend gelehrten theoretischen Inhalte in die Praxis umgesetzt.
An verschiedenen Stationen wurden die einzelnen Rettungsmethoden angewandt. Einen großen Dank möchten wir an dieser Stelle der Scholz Recycling GmbH aussprechen, die uns ihr Werksgelände sowie die notwendigen Verschrottungsfahrzeuge zur Verfügung gestellt hat.
Durch den hohen Anteil an Rettungskräften, die der Abteilung Innenstadt angehören, konnten wir neben der patientengerechten Rettung aus PKW’s in Dach und Seitenlage auch die patientenorientierte Rettung mit einfließen lassen.
Neben der PKW-Rettung am Vormittag stand der Nachmittag im Zeichen der LKW-Rettung.
Durch eine Spende der Firma Franz Herkommer GmbH & Co. KG aus Schwäbisch Gmünd konnte die Ausbildung an einem LKW-Fahrerhaus durchgeführt werden.
Das Augenmerk lag hierbei speziell auf den nichtalltäglichen Dimensionen wie dem Kräfte-Mittel Management, der Sicherung der Fahrerkabine sowie der Erkundung der Lage.
Auch das parallele Arbeiten mit schwerem hydraulischen Rettungsgerät und das Arbeiten mittels Rettungsplattform wurden vertieft und gefestigt.
Zum Abschluss der Fortbildung wurde eine gemeinsame Übung mit den Auszubildenden zum Notfallsanitäter des DRK Kreisverband Schwäbisch Gmünd e.v. durchgeführt:
Der Leitstelle wurde ein Verkehrsunfall mit 5 schwerverletzten Personen in der Adam-Riese-Straße in Bettringen gemeldet.
Für die ersteintreffenden Einsatzkräften von DRK und Feuerwehr bot sich folgende Lage:
Ein PKW übersah im Kurvenbereich einen stehenden Radlader. Ein Frontalzusammenstoß konnte nicht mehr verhindert werden. In diesem hier involvierten PKW wurden zwei Personen massiv eingeklemmt.
Zwei folgende PKW konnten einen weiteren Aufprall nur durch ein Ausweichmanöver verhindern. Einer der beiden überschlug sich mehrfach, hierbei wurde eine Person eingeklemmt. Der andere blieb auf der Seite liegen, hier wurde eine Person eingeschlossen.
In enger Zusammenarbeit und Abstimmung zwischen Rettungsdienst und Feuerwehr wurden alle Personen gesichtet, die Priorität der Verletzungsmuster festgelegt und danach alle Personen befreit und gerettet.
Die bereits ausgezeichnete Zusammenarbeit zwischen den beiden Organisationen konnte durch die Übung noch mehr gefestigt werden.
Solche Einsätze sind glücklicherweise nicht alltäglich, aber umso wichtiger ist es, diese unter realen Bedingungen zu üben.
Die positive Übungsbeobachtung durch FELLER - Technical Rescue & Fire Training wurde mit der Ausstellung sehr guter Zeugnisse für alle Beteiligten zum Abschluss gebracht.
Die Verantwortlichen von Feuerwehr und DRK waren sehr zufrieden und sehen ihre Einsatzkräfte für den Ernstfall als sehr gut gewappnet.