Fakten zur Planung
- Bauherr des Himmelsstürmers war die Landesgartenschau GmbH. Der Aussichtsturm ist heute ein Gebäude der Stadt Schwäbisch Gmünd.
- 500.000 Euro wurden in das Projekt investiert, wobei der Freundeskreis zusammen mit den Spendern für Stufen, Spiegelkacheln und die Nischen mit Ruhebänken etwa 200.000 Euro beisteuern konnte.
- Konzept und Entwurf stammen aus dem Planungsbüro KuKuk GmbH Stuttgart.
- Die Tragwerksplanung lag bei Andreas Wirth aus Freiburg.
- Das Brandschutzkonzept wurde von der TSB Ingenieurgesellschaft mbH aus Darmstadt erarbeitet.
- Werkplanung, Fertigung und Montage Holzbau: Schlosser Holzbau GmbH Jagstzell.
Allein die Auflistung von Büros und Fachfirmen aus ganz Deutschland macht die Einzigartigkeit und vor allem die Herausforderungen bei diesem Bauwerk deutlich.
Bevor die Installation des Turm begann, gingen schon spannende Vorarbeiten voraus. So wurden zunächst am 2. Juli 2013 erste Standortexperimente mit einer 50-Meter-Hebebühne durchgeführt. Hierbei galt es zunächst die Frage zu prüfen, ob die gewünschten Blickkontakte überhaupt zu gewährleisten sind. Die Versuche verliefen erfolgsversprechend. Noch im gleichen Monat luden die Himmelsstürmer-Freunde und die Landesgartenschau GmbH bei herrlichstem Sonnenschein und Weitblick zu einem großen Sommerfest am angepeilten Bauplatz ein. Hierbei bekamen die Besucher mittels eines Mobilkrans, an dessen Haken der Korb eines Heißluftballons angehängt wurde, einen ersten Eindruck vom fantastischen Rundblick.
Als dann die eigentlichen Planungs- und Baumaßnahmen begannen, musste vor allem beim Brandschutz enorm nachgerüstet werden. Die Planungszeit fiel zusammen mit den alarmierenden Erkenntnissen, die zur Schließung des Stuttgarter Fernsehturms geführt hatten.
Die Planer gehen aber davon aus, dass der Himmelsstürmer gerade wegen seiner Konstruktionsmerkmale sogar als sicherer einzustufen ist als eine Betonröhre.
Die großen Öffnungen gewähren im Falle eines Brandes einen problemlosen Rauchabzug. Die Dicke des Brettsperrholzes wurde so bemessen, dass selbst nach einer halben Stunde direkter Brandeinwirkung der Turm nicht einsturzgefährdet wäre. Auf halber Höhe ist ein Brandschott eingebaut. Der Himmelsstürmer besitzt eine automatische Brandmeldeanlage, eine fest installierte Löschwasser-Steigleitung sowie Hydranten- und Schlauchkästen auf mehreren Ebenen. Selbstverständlich gilt im Turm strengstes Rauchverbot.
Tausende Zuschauer waren dabei, als der Himmelsstürmer im März 2014, mithin wenige Wochen vor der Landesgartenschau innerhalb von nur sieben Tagen aufgerichtet und betriebsklar gemacht wurde. Dies konnte den Fachleuten der Holzbaufirma Schlosser gelingen, weil über die Wintermonate hinweg insgesamt 15 mächtige Bauteile in einer Halle vorgefertigt wurden.
Allein schon die Sondertransporte der bis zu zwölf Tonnen schweren Bauteile von Jagstzell nach Wetzgau waren ein spannendes Schauspiel, ebenso natürlich das Aufrichten und das millimetergenaue Zusammenfügen.
Bis zu drei Mobilkräne und mehrere Hebebühnen waren im Einsatz. Die Schaulustigen waren so begeistert und beeindruckt angesichts dieser Leistung, dass sogar spontan Vesper auf die Baustelle gebracht wurden und sich weitere herzliche Szenen zwischen Bürgern und Monteuren abspielten. (hs)